Bundeswehr

In den Jahren 1998/99 hab ich meine zehn Monate Grundwehrdienst bei der Bundeswehr abgeleistet. Zurück geblieben sind mehr oder weniger starke Eindrücke, die ich in einem Tagebuch festgehalten habe. 304 Tage aus dem typischen oder auch nicht so typischen Alltag bei der Bundeswehr. Ich selbst war in der Lent-Kaserne in Rotenburg an der Wümme eingesetzt.

Dort erledigte ich die Aufgaben eines Fernmelders in der EloKa, der Elektronischen Kampfführung, im 5. FmRgt 320. Neben dem Tagebuch habe ich auch noch die netten kleinen Dinge bei der Bundeswehr in Bildern festgehalten. So sieht man Saufgelage, Putzaktionen und Soldaten in lustigen Verkleidungen oder die typische Stube im typischen Kasernen-Wohnblock.

 

Tagebucheinträge

 

Tag 128

Eigentlich hatte ich mich heute morgen so richtig auf ein schönes Frühstück gefreut, aber leider waren außer sehr widerlicher Wurst und Rübenkraut, weder Cornflakes noch irgendein Aufstrich da. Und warum das Ganze? Die AGA (Allgemeine GrundAusbildung) hatte vorher schon alles wegegessen, da diesmal über 100 neue Funkies gekommen sind. Aber anscheinend muss man sich jetzt damit abfinden, dass das Essen ab sofort immer schnell knapp werden wird. Am Vormittag sind wir dann mit den DÜ-Trupps zur Pio-Lichtung gefahren, um dort die Gerätschaften zu überprüfen. Vor dem Mittag hatten wir dann im Block noch eine kleine Pause, bevor es dann zum Essen ging. Da gab es leckere Pommes, Schnitzel und als Nachspeise, seit langem mal wieder, Vanillie-Eis. Bis ca. 15.00 Uhr waren wir dann nochmal auf der Pio-Lichtung, um diesmal unsere Fähigkeiten in Einweisertätigkeiten zu verbessern. Nachdem vor dem Zugführerbüro nochmal Antreten war haben wir dann einem AMILA zum Abschluss des Tages gelaufen.


Tag 127

Nachdem ich um kurz nach 06.00 Uhr aufgestanden bin musste ich feststellen, dass ich mir höllisch den Rücken verrenkt hatte. Trotz alledem sind wir nach dem Frühstück in den T-Bereich, wo auch sonst hin, um die letzten Fristen zu erledigen. Zum Mittag gab es Kartoffeln und Fisch und endlich mal wieder eine richtige Nachspeise. Bis 14.00 Uhr sind wir nochmal in die Halle, um die Zeit tot zu schlagen. Danach haben wir im Lehrsaal einen Test über das gestrige Thema geschrieben und haben unsere Skizzen zur Sicherung einer DÜZ-Stelle wieder bekommen. Kurz vor Dienstschluss haben wir noch einen kleinen AMILA durchgeführt. Zum Abschluss war dann noch der Futzi vom Deutschen BundeswehrVerband (DBwV) da. Am Abend war ich dann noch in Bremen.


Tag 126

Nach etlichen freien Tagen fing der heutige Tag recht harmlos an. Zuerst sind wir runter zur Sporthalle um mal wieder Fußball zu spielen. Anschließend war Antreten und wir haben erfahren, dass Fristenarbeiten auf dem Plan stehen. Bis Mittag gab es dann auch nicht viel zu tun. Zum Essen gab es übrigens Spaghetti, mit Joghurt als Nachspeise. Danach sind wir noch eine Stunde runter in den T-Bereich, um noch die Tonner ein wenig zu säubern. Bis zum Dienstschluss haben wir dann noch Unterricht in Sachen Sicherung gehabt.


Tag 109 bis 125

Neujahrsurlaub (dienstfrei)


Tag 108

Da nun schon 17 Tage vergangen sind, bevor ich über diesen Tag schreiben kann, fasse ich mich dementsprechend kurz. Eigentlich haben wir von früh bis spät nur die Fahrzeuge vom Vortag gereinigt und die Halle im T-Bereich gesäubert. Am Nachmittag konnte ich dann endlich in meinen lang ersehnten Neujahrsurlaub fahren. Zwar mit etwas Verspätung, aber immerhin.


Tag 107

Für die Woche ist dies der wohl anstrengenste Tag dieser Woche. Zumindest sind wir gleich nach dem Frühstück in den T-Bereich. Heute bin ich glücklicherweise beim Vorkommando eingeteilt, zusammen mit Mross, Baraniouk und Hocke. Als alle Fahrzeuge abmarschbereit waren, sind wir schonmal in den Verfügungsraum Luhner-Forst gefahren. Und dies geschah nicht, wie sonst, mit einem 2 Tonner, sondern wir sind mit einem Wolf volles Rohr durch den Wald gerauscht. Schon nicht schlecht, wa ein Wolf so abkann. Nachdem wir unseren Stellplatz gefunden hatten, sind wir nochmal kurz in die Kaserne gefahren und haben Karten und Trassband geholt. Zurück im Luhner-Forst, sind wir nach ein paar hübschen Cross-Einlagen zum Essen wieder reingefahren. Mittags gab es dann Knödel mit Kassler und eckligem Rotkohl. Pünktlicher als sonst, sind wir um 12.00 Uhr in den Luhner-Forst gefahren. Nachdem die Strecke nochmal abgefahren wurde, bin ich etwas weiter vorne in Stellung gegangen und habe solange gewartet, bis die Tonner-Kolonne auch gekommen ist, um diese dann den Weg zu zeigen. Als alle Tonner durch waren, bin ich zurück in den Verfügungsraum und habe mich dort mit Baraniouk für die nächste Stunde in den Alarmposten begeben. Die anderen haben während der Zeit die Tonner getarnt. Als Resumee meinte der Leutnant, dass wir sehr gute Leistung gezeigt haben und er mit uns recht zufrieden ist.
   Nach Abbau und Verlassen des Luhner-Forstes sind wir nach einer kleinen Autowäsche wieder zurück in den T-Bereich gefahren. Nachdem alle die Autos wieder reingefahren hatten, sind wir zum krönenden Abschluss zum Block zurück gelaufen.


Tag 106

Da lobt man mal das Frühstück und schon ist es am nächsten Morgen schon wieder total beschissen. Danach sind wir mit Nässeschutz und Koppeltragehilfe samt Helm und Gewehr, zum T-Bereich, um wieder einen Kfz-Marsch durchzuführen. Um kurz vor neun ging es dann endlich los. Leider musste ich heute, da ein paar Fahrer ausgefallen sind, auf einem Tonner hinten auf der Sitzbank platznehmen. Nach ca. zwei Stunden sind wir auf der Pio-Lichtung angekommen, um schon mal das Tarnen der Fahrzeuge für den Nachmittag vorzunehmen. Zum Mittag gab es leckeren Hackbraten mit Kartofflen und komischer Nachspeise, eine Art Schokopudding mit Kirschen. Den Nachmittag haben wir dann damit verbracht, dass ich, Schumi, Classen und Stuffz Dreyer (Smudo) den Tonner mit Anhänger getrant haben. Nach einer guten Stunde war dieser auch kaum noch zu sehen. Schon erstaunlich, was ein Tarnnetz so bewirken kann. Im Anschluss an den Dienstschluss und dem Abendbrot sind ich, Sattelkau, und Nutz nach remen gefahren, enn ich brauchte noch unbedingt ein neues Schloss, da ich meins am Sonntag zerstören musste. Ich hatte nämlich die Schlüssel für mein Schlos am Spind zu Hause vergessen. Nutz und Sattelkau wollte in Bremen dann noch nach Weihnachtsgeschenken schauen. Alles in allem ein doch ganz guter Tag. Und es sind ja sowieso nur noch zwei Tage, bevor es in den Urlaub geht.


Röhrenfutter

Grenzdenkmal Hötensleben

Schloss Ramstedt

Netzhautflimmern

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