Bundeswehr

In den Jahren 1998/99 hab ich meine zehn Monate Grundwehrdienst bei der Bundeswehr abgeleistet. Zurück geblieben sind mehr oder weniger starke Eindrücke, die ich in einem Tagebuch festgehalten habe. 304 Tage aus dem typischen oder auch nicht so typischen Alltag bei der Bundeswehr. Ich selbst war in der Lent-Kaserne in Rotenburg an der Wümme eingesetzt.

Dort erledigte ich die Aufgaben eines Fernmelders in der EloKa, der Elektronischen Kampfführung, im 5. FmRgt 320. Neben dem Tagebuch habe ich auch noch die netten kleinen Dinge bei der Bundeswehr in Bildern festgehalten. So sieht man Saufgelage, Putzaktionen und Soldaten in lustigen Verkleidungen oder die typische Stube im typischen Kasernen-Wohnblock.

 

Tagebucheinträge

 

Tag 45 – Biwak Tag 4 – Rekrutenbesichtigung

Der letzte Tag des vier Tage Biwak und das heißt automatisch Rekrutenbesichtigung. Am Vormittag ging es dann mit voller Erwartung darauf auch endlich los. Die erste Station war Tarnen. Alles so gut wie möglich abtarnen und beim Springen und Laufen darf Nichts klappern. Die zweite Station war bei Zickermann. Dort mussten wir eine Wegeskizze zeichnen und eine Marschkompasszahl aus dem Gelände ermitteln. Die nächste Station war bei unserm HG Bothe. Hier musste man aus einem Gruppennest bei Alarm in die Alarmstellung kriechen und die Lage beobachten. Nach der Entwarnung mussten wir dann noch eine Meldung über die Lage an den Zugführer schreiben. Bei der vierten Station war ein Sani der uns erklärte was wir als Nächstes machen sollen. Auf der Streife haben wir zwei Verletzte angetroffen die versorgt werden mussten und zum nächsten Verwundetennest gebracht wurden. Das war’s hier auch schon.
Die nächste Station war bei Vieth. Hier musste man nur am schnellsten zwei Säcke mit Sand, einen 20-Liter-Kanister und eine Tellermine wieder zurück zum Gruppennest tragen. An der letzten Station war dann nur noch Kinderkram. In 20 Minuten mussten ein Fragebogen der Fahrschule, ein Logiktest gelöst und verschiedene Waffen zusammengesetzt werden. Und das war es dann auch schon mit der Rekrutenbesichtigung. Danach noch schnell Mittag gegessen, die Zelte abgebaut und die Alarmstellungen zugeschaufelt. Und dann endlich zurück zur Kaserne. Kaum angekommen wurden auch schon gleich die Waffen gereinigt und danach war endlich, endlich, endlich Dienstschluss.
Jetzt noch ein kleines Fazit. Das Wetter ging eigentlich noch, zwar hatte es am ersten und dritten Tag heftig geregnet und es war auch immer kalt, aber wir hatten ja noch das Feuer *wärm*
Ach das habe ich noch vergessen. Am zweiten Tag war dieser Nachtorientierungsmarsch und am dritten Abend war noch eine kleine Vorführung. Außerdem hat jemand bei der Sicherheitsüberprüfung leider eine Patrone im Lager übersehen und dann 20cm neben Merchels Ohr abgedrückt, seitdem hat Merchel einen Dauerpiepton im rechten Ohr.
Eigentlich habe ich es mir insgesamt schlimmer vorgestellt, aber es ging dann eigentlich doch noch.


Tag 44 – Biwak Tag 3

Mittlerweile hat man sich schon an den Ablauf gewöhnt. Gewaschen, gegessen und wieder auf Übung. Zwischendurch immer mal wieder Alarm, ansonsten ist man nur im Gelände rumgerödelt und hat feindliche Truppen bekämpft. Am Abend um ca. 20.00 Uhr mussten wir dann noch vor dem Schlafen eine große Runde ums Gelände drehen und das Ganze in stockdusterer Nacht und allein. Wer wieder zurück war von der Runde konnte danach schlafen gehen. Unterwegs habe ich noch Heinrich und Arne getroffen und wir sind dann zusammen die Runde gegangen. Endlich Schlaf.


Tag 43 – Biwak Tag 2

Ich wurde geweckt und mein erster Eindruck, es ist verdammt kalt und die Zeltplane ist verdammt nass. Aber naja, irgendwie ist man dann doch hochgekommen. Noch schnell am Feuer gewärmt (das hat mich die ganzen Tage wirklich oft genug am Leben gehalten) und dann mit freiem Oberkörper und eiskaltem Wasser gewaschen. Zum letzten Mal gab es nochmal EPA zum Frühstück und dann waren wir die restliche Zeit nur noch auf Übung.
Heute hatte auch das Wetter einigermaßen mitgespielt. Nur einmal hatte es kurz genieselt. Auch das Mittag war ganz anständig und um 21.00 Uhr hatten wir dann auch schon Dienstschluss und wir konnten schlafen gehen. Herrlich, mal richtig ausschlafen :-))


Tag 42 – Biwak Tag 1

Heute ist es nun soweit. Das vier Tage Biwak steht an. Mit mehr oder weniger großer Erwartung ist man dann aufgestanden und hat sich für die nächsten vier Tage erstmal im Warmen gewaschen. Nach dem Frühstück und dem Zusammenpacken der Sachen (kompletter Alarmrucksack und der halbe Spindinhalt im Seesack) ging es dann ca. um 10.30 Uhr endlich los. Und wieder bin ich mit dem Bully gefahren. Cool. Angekommen, wurde ich auch gleich von Arne zu unserem Gruppennest geführt und die Zelte wurden aufgeschlagen. Ich habe mit Heinrich in einem Zelt genächtigt. Danach noch schnell die Alarmstellung ausgehoben (das war leicht, da diese schon mehr oder weniger ausgehoben war). Da hieß es auch schon ein paar Mal hintereinander Alarm, das heißt, Helm und Gewehr schnappen und ab in die Alarmstellung und auf Entwarnung warten.
Im Anschluss des Mittags (EPA) war dann auch schon die erste Übung. Unsere Aufgabe, die Truppe von Zickermann erledigen. Das hat auch gut geklappt. Nur hatte leider mein G3 ständig Ladehemmungen und ich musste nach jedem Schuss neu nachladen, nervig. Nach dem Abendbrot, wieder EPA, war noch eine kleine Übung im Halbdunkel.
Nun mussten sich noch Freiwillige für die Wachposten und für die Streife melden. Das heißt von 0.00 bis 3.00 Uhr Wache und Streife. Nur leider hatte ich mit Heinrich fast die ganze Zeit, das heißt 2 1/2 Stunden in dem kalten und nassen, denn es hatte schon den ganzen Tag und die ganze Nacht geregnet, Wachposten hocken und auf die Streife warten die mehr oder weniger regelmäßig vorbei kam. Irgendwann wurden wir dann doch noch abgelöst und mussten nur noch die anderen für die Wache von 3.00 bis 6.00 Uhr wecken bevor wir endlich schlafen gehen konnten für ganze drei lächerliche Stunden. Insgesamt gesehen ein äußerst beschissener Tag und Nacht :-(


Tag 40 u. 41

Wochenende


Tag 39

Das Aufstehen ist heute richtig leicht gefallen. Kein Wunder, denn heute ist der letzte Tag der Woche. Nach dem Frühstück ging es ab in den Lehrsaal, um einiges über das Kriegsvölkerrecht zu lernen. Stumpfsinnige Sachen eigentlich.
Und da denkt man, das war’s jetzt mit der Woche, da ja nur noch Revierreinigung angesagt ist, aber weit gefehlt, denn das Schlimmste kam noch. Boethe hatte ziemlich schlechte Laune oder wollte uns einfach mal ärgern. Zumindest hatte er an jedem Spind etwas auszusetzen, darunter waren aber eigentlich nur Kleinigkeiten. Beim Stubendurchgang hat er sich tierisch über die Ordnung unseres privaten Spindes aufgeregt. Und siehe da, schon dürfen wir ihn nicht mehr benutzen, scheiße :-(((
Aber danach ging es endlich nach Hause.
– Ich weiß nicht wirklich, wo ich die folgende Passage hinstecken soll, aber zumindest stand es so in meinen Aufzeichnungen –
Am Montag war auf der A7 direkt vor mir ein Unfall passiert. Zwar habe ich nicht gesehen, wie es passiert ist, aber ich war mittendrin.


Tag 38

Wieder etwas zu spät aufgestanden. Naja, gewaschen, Bett gemacht und gefrühstückt. Danach ging es in den Lehrsaal und diejenigen die gestern Innendienst und nicht beim O-Marsch waren, mussten Vorträge über das Wie und Warum der Bundeswehr ausarbeiten. Diese wurden dann auch vorgetragen. Huah-Müde-Huah. Danach haben wir dann noch einen kleinen Test mit 10 kleinen Fragen geschrieben. Zurück auf den Stuben gab es schonmal einen kleinen ALARM. Dabei sollten wir dann einen Knopf annähen. Warum auch nicht. Das mit dem Knopf ging ganz gut. Nach dem Mittag (Fisch und Kartoffeln) nur noch ein wenig Waffendrill. Mitunter wurde die eine Stube aufgefordert die vorher zerlegten MGs und MPs -viele, sehr viele- mit verbundenen Augen wieder zusammenzubauen. Nach ca. einer halben Stunde waren wir dann auch fertig. Mein Mini Cooper rattert übrigens wieder nach einiger Hilfe von Soldaten und dem ADAC (upps Schleichwerbung)


Röhrenfutter

Grenzdenkmal Hötensleben

Schloss Ramstedt

Netzhautflimmern

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