DOM – Lowe's Night
Wieder zurück von meinem kurzen Ausflug in die Welt von iRacing, die Tage dazu mehr, startete ich mit nur wenig Vorbereitung ins Nachtrennen bei Charlotte. Das Wetter war aufgrund des Windes, besonders in Turn 3 und 4 etwas tricky. Dennoch kam ich gut mit dem Setup zurecht. Die Quali ließ ich aus und fuhr nochmal einige Runden zum Warmwerden in der Happy Hour. Im Rennen selber hatte ich die ersten paar Runden etwas mit dem mittleren Feld zu kämpfen. Ich konnte meine Reifen nicht so anfahren, wie ich es eigentlich gebraucht hätte. Und so verlor ich dann ausgangs Turn 2 in Runde 8 auch beinahe mein Heck. Mit allerlei Bremsen und Lenkerei bekam ich den Wagen wieder auf Kurs. Doch als ich von der Ideallinie runter wollte, konnte mir der nachfolgende Christian Heuer nicht mehr ausweichen und traf mich am Heck. Nach einem 360 landete ich in der Außenmauer und humpelte in Richtung Box zurück.
Mit einer ziemlich beschädigten Karosserie drehte ich die nächsten Runden und versuchte mich wieder ans Limit heranzutasten. Doch immer wieder wurde mir Turn 2 zum Verhängnis. Das kaputte Heck machte die Kurve nicht einfacher und so drehte ich mich weiteren Verlauf zwei Mal am Kurvenausgang. Glücklicherweise traf ich dabei kein anderes Fahrzeug und Gelb wurde auch nicht ausgelöst. Nach Rennhälfte und meinem dritten Abflug beendete ich dann das Rennen. Ein Weiterfahren war so nicht mehr möglich.
WLAN und Microsoft Mouse
Die Wunder der Technik sind schon sehr beeindruckend. Aber manchmal auch ziemlich nervenraubend. So geschehen bei der Nutzung einer Funkmaus aus dem Hause Microsoft. Diese funken schon seit einiger Zeit im 2,4GHz Band, also genau da, wo auch Bluetooth und WLAN zu Hause sind. Zumindest hatte ich seit geraumer Zeit sporadische Aussetzer meiner Funkmaus. Dies machte sich in Stottern des Mauszeigers und Verweigern von Klicks bemerkbar. Dies trat allerdings scheinbar völlig zufällig auf. Bis ich dann aus einem Geistesblitz heraus, einen Zusammenhang aus Störung der Funkmaus und Nutzung des WLANs ausmachte. Also, immer wenn im WLAN gefunkt wurde, störte es gleichzeitig den Betrieb meiner Funkmaus.
Die Lösung war dann insofern schnell gefunden, als das ich am WLAN-Router den Frequenzkanal von 1 auf 13 wechselte. Auch mit dem Standardkanal funktionierte es nach einem ersten Test. Diesen Kanal wollte ich allerdings nicht benutzen, da bereist ein Dutzend anderer WLAN-Router auf diesem Kanal sendeten. Zumindest funktionierte nach dem Umstellen sowohl mein WLAN als auch meine Funkmaus wieder völlig störungsfrei. Es ist nur komisch, dass Microsoft es hier nicht geschafft hat, seine Mäuse auf freien Frequenzbändern funken zu lassen.
The World of Goo
Wie es manchmal so läuft. Die richtig guten Sachen muss man nicht suchen, denn irgendwann finden sie dich von ganz allein. So geschehen auch mit der Independent-Produktion The World of Goo. Zwar hatte sich es sich eine Menge Zeit gelassen, aber trotzdem noch den Weg auf meinen heimischen Rechner gefunden. Durch eine Empfehlung in einem Forum bin ich das erste Mal auf World of Goo gestoßen. Die im ersten Moment knuffig anmutenden Screenshots machten sofort Lust auf mehr. Eine kurze Recherche ergab, dass es das Spiel schon seit Herbst letzten Jahres gab und bereits mehrere Auszeichnungen in der Spielszene erhalten hatte. So war der Weg zum Downloadlink nicht weit und die Demo alsbald herunter geladen.
Recht schlank kommt es daher, keine 50 MByte. Ganz im Gegensatz zu den sonst üblichen Festplattenkillern mit Installationsgrößen jenseits der 10 GByte. Und dieser Trend setzt sich auch nach dem ersten Starten fort. Kein langes Intro, keine fetzigen Videos. Es geht direkt auf den Menübildschirm. In den Optionen kein Firlefanz, nur das Nötigste lässt sich ändern. Mehr braucht es aber auch nicht. Ohne Umwege geht es also in den ersten Level.
Schon bis dahin ist einem das spritzig knuffige Wuseldesign ala Lemmings oder Die Siedler aufgefallen, dass sich in allen möglichen Ecken des Spiels wieder findet. Es fällt einem also nicht schwer, direkt in die Welt des Goo einzutauchen. Das eigentliche Spielprinzip ist so genial wie einfach. Ähnlich wie in dem Puzzlespiel Bridge Builder müssen diesmal kleine Goos – so will ich sie mal nennen – miteinander verbunden werden, um so den verbliebenden Goos den Weg zu einem Abfluss zu ermöglichen. Ist die geforderte Menge durch den Abfluss entwichen, ist das Level geschafft und es geht zur nächsten Herausforderung. Dabei entstehen mal kleine Türmchen, mal mächtige Bauten oder fragile Konstruktionen.
Das knifflige an der ganzen Sache ist allerdings der Umstand, dass sich die Verbindungen zwischen den einzelnen Goos nicht ganz stabil verhalten, organisch halt. Da biegt sich also schon mal was und unter einer zu großen Last können die Verbindungen auch schonmal reißen. Dazu kommen in den späteren Leveln noch Goos anderer Arten. Die haften dann auch ganz gerne mal an Wänden und Gegenständen. Andere sind wiederum leichter als Luft und fliegen noch oben. Alles in allem um einiges interessanter als das sehr ähnliche Prinzip von Bridge Builder.
Bereits die Demo machte verdammt viel Spaß und konnte den Griff zur Vollversion nicht verhindern. Waren die Level in der Demo noch relativ leicht zu bewältigen, so legten die Spieleentwickler noch ein Zacken beim Schwierigkeitsgrad zu. Die Aufgaben in den folgenden drei, der insgesamt vier Spielewelten, waren zwar teilweise zum Haare raufen, aber immer lösbar. Und es machte einen Heidenspaß die knuffigen Goos aneinander zu pappen und so die wildesten Konstruktionen zu erschaffen. Besonders witzig war der kleine aber feine Handlungsstrang, der den Spieler bis zum Ende begleitete. So konnte man sich noch besser in die bizarre Welt des Goos hineinversetzen und zumindest versuchen einen Sinn in dieser ganzen Klickerei zu finden.
Was am Ende bleibt ist ein überaus positiver Gesamteindruck. Das Spieldesign, angefangen bei der Grafik, den Animationen, der Musik, bis hin zu der witzigen Story, ist erfrischend neu, spritzig, anders und macht einfach Lust auf mehr. The World of Goo ist der ideale Pausenbegleiter. Für eine kleine Runde ist immer Zeit und der Frustlevel ist auch im fortgeschrittenen Spielverlauf sehr gering. Die Motivation blieb bei mir bis zum Ende auf hohem Niveau und nach den knapp 50 Leveln machte sich dann doch etwas Enttäuschung breit. Denn von mir aus hätte The World of Goo nie aufhören brauchen.
Homepage – http://www.worldofgoo.com/
Demo – 32,1 MB
Internationales Trickfilmfestival Stuttgart 2009 – Fazit
6 Tage Stuttgart, 5 Kinosäle, über 150 Filme. Fast immer schönes Wetter, viele neue Eindrücke, interessante Menschen und um Einiges reicher an Erfahrung auf vielerlei Ebenen. Teils auch recht stressig, mit Schlafentzug, Überdruss von Fastfood, schmerzendem Nacken und viereckig werdenden Augen. Dafür hatte ab dem ersten Tage an die Organisation des Festivals sehr gut geklappt. Bis auf einige Ausnahmen lief alles wie am Schnürchen. Beste Plätze waren so gut wie immer sicher, die Projektionstechnik in den Kinosälen ausgezeichnet und die Sitzgelegenheiten bequem genug, um darin 10 Stunden pro Tag auszuhalten. Mit über 500 Filmen musste auch ein Mammutprogramm gemeistert werden.
Apropos Programm, dieses war angenehm abwechslungsreich. Filme aus allen Himmelsrichtungen und Sparten wurden gezeigt, Verantwortliche aus großen Filmstudios und von Medienhochschulen hielten Vorträge und auch eine überaus interessante Retrospektive gab es zu sehen. Daneben dann natürlich auch zahlreiche Rahmenprogramme, wie die Panorama Reihe oder In Persona mit bekannten Gesichtern aus der Animationswelt. Leider war viel zu wenig Zeit, um wirklich alles zu sehen. So mussten einige Vorstellungen aus dem eigenen Zeitplan gestrichen werden. Aber das Programmheft liegt noch in Reichweite und wird bei Gelegenheit nach möglichen verpassten Filmperlen durchforstet.
Komme ich dann auch gleich zu meinen Favoriten des 16. Stuttgarter Trickfilmfestivals 2009. Falls verfügbar auch mit einem Link zu verfügbaren Videostreams.
AniMovie
Mary & Max – Trailer – Official Site
Idiots & Angels – Trailer – Official Site
International Competition
Muto – Vimeo
Mei Ling – IMDb
KJFG No.5 – YouTube
Mister Cok – Official Site
Skhizein – Vimeo – Official Site
Varmints – Trailer – Official Site
No Place Like Home – Trailer
La maison en petits cubes – IMEEM – Official Site
The Royal Nightmare – YouTube
TV Dinner – YouTube
Dix – BEAM.TV – Info
Kudan – Trailer – Official Site
Panorama
L’Homme est seul oiseau qui porte sa cage – Official Site
El Empleo – Youtube – IMDb
Young Animation
Il Naturalista – QOOB – Official Site
Sonstige
Hans Fischerkoesen – Philips – Schall und Rauch – Der Schneemann
Keiichi Tanaami – YouTube
PS: Das ITFS – ein schöner Veranstaltungsort, mit vielseitigem Programm, ohne große Wege zwischen den Spielstätten, ausreichend Möglichkeiten zur Nahrungsaufnahme, einem freundlichen Festivalteam und der entspannenden Umgebung im Schlosspark, die bei schönem Wetter zum Dahindösen einlädt. Sollte sich die Möglichkeit eines Besuchs im nächsten Jahr ergeben, werde ich wieder dabei sein. Auf die nächsten sechs Tage Stuttgart, Kino, Filme.
Internationales Trickfilmfestival Stuttgart 2009 – Tag 6
AniMovie – Coraline
Die erste Vorstellung am gestrigen Samstag war so voll, dass keine Plätze mehr zu bekommen waren. Am heutigen Abend war es immer noch sehr voll, doch konnte ich mir einen guten Platz im kleinen Metropol Kinosaal für das letzte Screening sichern. Mit viel Erwartungen ging ich in den Film. Gefiel mir doch Nightmare Before Christmas außerordentlich und auch die kleine Promo, am Donnerstag, des Produktionsstudios Laika, machte einem schon irgendwie den Mund wässrig. Es hieß also Brillen aufsetzen, zurücklehnen und genießen.
Schon das Intro zielte voll auf den 3D-Effekt ab. Aber schon hier wirkte als teils unnatürlich. Zuviel 3D tut halt auch nicht gut. Im weiteren Verlauf legte es sich zwar über weite Strecken, aber hier und da gab es doch Szenen die durch viel zu übertriebene 3D-Effekthascherei negativ auffielen. Dafür waren die Puppen, Kleider, Requisiten und überhaupt die ganze Szenerie sehr schön und äußerst detailliert dargestellt. So große und fein ausgearbeitete Closeups hatte ich zuvor bei einer Stop-Motion-Animation nicht gesehen. Da merkt man schon den enormen Aufwand bei der Produktion.
Doch wie es oft so ist, wird beim Visuellen besonders dick aufgetragen, leidet die Geschichte darunter. Und auch hier war es nicht anders. Geblendet von den, ohne Zweifel, optisch beeindruckenden Bildern, konnte die Handlung trotz allem nicht fesseln. Obwohl gerade zu Beginn viel auf den Charakter der Coraline eingegangen wurde, wird er einem nicht zuteil. Relativ nüchtern verfolgt man ihr Treiben in den beiden Welten. Doch selbst das Grand Finale wirkt kühl, ohne große Spannung oder einen besonders interessanten Twist.
Ob man Coraline unbedingt in 3D sehen sollte? Ja, denn ohne wäre es wohl noch langweiliger. So kann man sich im 3D-Bilderrausch verlieren und wenigstens so dem Film noch eine gute Seite abgewinnen. Ich kann den Hype um Coraline zumindest nicht verstehen und hoffe, dass Henry Selick in Zukunft wieder bessere Filme präsentiert.
PS: Die Macken der 3D-Technik. Bei schnellen Bewegungen neigt das Bild zum Flimmern, und aufgrund der Polarisationsgläser ist das Bild einen Hauch zu dunkel.
International Competition 2
Bei der Aufführung ja im Kino verpasst und nun endlich im Video Market nachgeholt. Leider hatten sie die Best of Animation nicht da, werde ich mal schauen, inwiefern die Animationsfilme im Netz verfügbar sind.
Monsieur Cok: Geniale Animationen mit außergewöhnlichem Stil und spannender Story.
The Control Master: Im Comicstil gehaltenes Superheldenabenteuer. Nur durchschnittlich interessante Geschichte.
Maria durch ein Dornwald ging: Recht düster und schon irgendwo ein Hingucker. Aber besonders gefallen hat mir die Musik von „Arbeit“. Da muss ich mal hinterher recherchieren.
International Competition 5
Wallace and Grommit – A Matter of Loaf and Death: Nur eine durchschnittlich gute Folge. Allerdings hatte die Folge ihre Momente.
Morana: verschlafen – Kurzrezension folgt.
Never drive a car when you´re dead: Toller Stil mit schrägen Charakteren und makaberer Story. Auch die Musik passte sehr gut ins Gesamtkonzept.
The Royal Nightmare: Komplett ohne Musik und Sprache kommt diese Flash-Animation daher. Super witzig.
Rabbit Punch: Schon das zweite Mal gesehen und noch immer mag ich dem Film nichts abgewinnen.
TV Dinner: Irgendwo her kenne ich die Katze, ich weiß nur nicht woher. Aber lustig wars auf alle Fälle. Viel und laut gelacht.
Dix: Visuell einfach nur wow. So ästhetisch habe ich einen menschlichen Körper sich noch nicht zerteilen sehen. Ein absoluter Hingucker.
Kudan: Fantastischer Debütfilm vom Japaner Taku Kimura. Sowohl technisch als inhaltlich sehr schön.
Farewell: Wirkte irgendwie befremdlich und bizarr. Muss ich mir nochmal anschauen.
In Persona – Keiichi Tanaami
Am letzten Tag des Festivals gab es noch eine Vorstellung aus der Reihe In Persona. Diesmal ein weiteres Mal mit dem Experimentaltrickfilmmacher Keiiche Tanaami, der nun schon seit über 50 Jahren ununterbrochen Trickfilme produziert. Einen kleinen Überblick gaben die Werke der letzten acht Jahre, welche heute gezeigt wurden. Darunter auch sein neuester Film Shunga, der gerade einmal zwei Wochen alt ist und in Stuttgart seine Welturaufführung feierte.
Die Trickfilme sind alle handgezeichnet und auf klassische Art animiert, ohne Einsatz von heute fast üblicher Computertechnik. Vielleicht liegt gerade darin die besonders intensive Wirkung der Bilder. Teils psychedelisch scheinen diese, mit oft wiederkehrenden Formen und Figuren, die, so erklärt Tanaami, wiederholt in seinen Träumen auftauchen. Die Musik unterstreicht die Bilder und verleiht den Filmen letztlich ihre Magie, der man sich nicht zu entziehen vermag.
Internationales Trickfilmfestival Stuttgart 2009 – Tag 5
Prosit – 100 Jahre deutscher Animationsfilm
Die anderen Vorstellungen wegen Zeitmangels leider nicht sehen können, bei der heutigen, knapp 2 ½ Stunden langen, aber anwesend gewesen. Gezeigt wurden Werbefilme, vorzugsweise aus 1920-40ern. Besonders hervorgetan haben sich die Filme von Hans Fischerkoesen. Einige Spots hatte ich im Vorfeld schon mal von ihm begutachten können, diesmal gab es aber noch einige ganz seltene Stücke oben drauf. Mal abgesehen von der Länge der Spots und den, aus heutiger Sicht, witzigen Botschaften, übermittelt mit der Holzhammermethode, waren die Spots für diese Zeit technisch sehr gut umgesetzt. Schöne Musik mit einprägsamen Bildern, also genau wie heute auch. Am Ende dann noch eine Auswahl aus Trickvideos von Musikbands. Insgesamt eine sehr informative Veranstaltung. Muss man doch tief graben, um gerade die ganz alten Werbefilme zu Gesicht zu bekommen.
ps: Aufgrund einer Planänderung zuerst in der Vorstellung von Mia et le Migou gesessen. Da ich aber eigentlich die Prosit Veranstaltung besuchen wollte, habe ich nach einigen Minuten den Saal verlassen. Aber was ich bis dahin gesehen hatte, sah zumindest optisch sehr schön aus. Den Film werde ich wohl weiter im Auge behalten.
International Competition 4
Varmints: Wunderschön. Und dann noch mit der Musik von Jóhann Jóhannsson. Ein Traum.
Birth: So bekommt man wohl keine Lust aufs Kinderkriegen. Es ist eben keine einfach Sache, die Geburt.
No Place Like Home: Wohl der morbides Streifen des Festivals. Ziemlich intensive Bilder und die entsprechend passende Musik von Rosto. Auch die Mischung aus Live-Action und 3D- Animation war sehr stimmig.
Der Eisenturm: Was beim Vorgänger noch gut funktionierte, stört hier ein wenig die Stimmung. Die Zeichnungen der Figuren und die 3D-Umgebung passen nicht wirklich gut zusammen. Dafür ist Geschichte fesselnd, aber auch irgendwie typisch deutsch.
Baader-Meinhof-Komplett: Hätte viel bissiger sein müssen. Da wurde mit Samthandschuhen gearbeitet. Ansonsten besser animiert als der extra3 Beitrag Bankenkrise vom selben Macher.
La maison en petits cubes: Wunderbar berührendes Stück Zeichenkunst. Zurecht Oscar-prämiert.
Lili: Sehr seltsamer Film. Wirklich sehr seltsam. Wer Ratten nicht sehen kann, muss sowieso einen Umweg um den Film machen. Ansonsten lohnt sich ein Blick.
French Roast: Der komödiantische Höhepunkt bei dieser Vorstellung. Am besten das Ende, als sich alles in Wohlgefallen auflöst. Wann passiert sowas schonmal in der Wirklichkeit?
In Persona – Stephen Hillenburg
Einfach mal um zu sehen, ob der Typ, aus dessen Feder Spongebob stammt, denn genauso irre ist, wie die Zeichentrickserie. Aber eigentlich ist er ganz normal, zumindest er das bei der Vorstellung. Gezeigt wurde außerdem sein Erstling Worm Holes, der noch aus Studentenzeiten stammt, an dem aber bereits sein späterer Stil bei Spongebob durchklang. Bei den ausgewählten sieben Folgen, darunter auch der Pilot, musste ich des öfteren lachen, so absurd wie manche Szenen dort teilweise waren. Mir ist allerdings noch immer ein Rätsel, dass Spongebob eigentlich als Kinderserie vermarktet wird, ob das der Entwicklung der Kinder gut tut?
Internationales Trickfilmfestival Stuttgart 2009 – Tag 4
AniMovie 7 – Idiots & Angels
Bill Plympton war persönlich bei der Vorstellung dabei. Interessant sein Auftreten vor dem Publikum. In Turnschuhen mit weißen Socken, Shorts und einem babyblauen Sakko stand er da, immer einen lustigen Spruch auf den Lippen. Das Warmup hatte zumindest schonmal sehr gut funktioniert und kurze Zeit später öffnete sich dann auch schon der Vorhang zu Idiots & Angels. Mit typisch zweideutigen Szenen beginnt der Film, spielt seine volle Ladung an Bosheit aus. Doch eine Wende leitet sich ein, ungewohnt ernst geht es in Plymptons neuesten Film zu. Kannte ich so noch gar nicht von ihm. Und dieser Tenor setzt sich auch bis zum Ende hin fort. Sicher, hier und da blitzt der makabere Humor hervor, die Zotigkeit und die sexuellen Bilder. Aber insgesamt ein eher nachdenklicher Film. Das dies nicht so bleibt, machte Bill Plympton bei Q&A im Anschluss aber gleich deutlich. Sein kommender Film wird wieder deutlich brutaler, sexistischer und lustiger. Ab das eine oder andere besser ist, mag ich für mich nicht entscheiden, bisher hat mir alles von Bill Plympton gefallen und auch ernstere Töne vermag es der Mann zu erschaffen.
International Competition 3
The Heart of Amos Klein: Recht bewegende Geschichte, die viel zum Nachdenken anregt. Der Zeichenstil war auf das Wesentliche beschränkt ohne Details auszusparen. Allerdings hat mich das Ganze etwas kalt gelassen.
The Phantom of the Cinema: Schön mal eine Scherenschnittanimation zu sehen. Mit einem voyeuristischen Blick wird das Treiben hinter der Leinwand in einem Kino gezeigt. Interessante Verschmelzung der unterschiedlichen Betrachtungsebenen von Zuschauer, Film und Hintergrund.
Drux Flux: Wilde Animationen zum Thema Arbeitswelt und der moderne Mensch. Die Bilder sprechen hier wahre Bände.
The Winter Solstice: Obwohl eine recht tragische Geschichte, schleppt sich diese von Minute zu Minute. Hat mir irgendwie gar nicht gefallen. Dafür waren die Figuren sehr schön gezeichnet.
Bamiyan: Aufwendig gestaltet, erzählt der Film von den Buddha Statuen im Bamiyan Tal in Afghanistan, die 2001 gesprengt wurden. Sehr schöne Bilder, toll animiert.
The Black Dog’s Progress: Ziemlich gewalttätige Geschichte. Recht bedrückend aber unterhaltsam, dank der außergewöhnlichen Darstellung.
Hot Dog: Der erste Vorgeschmack auf den kommenden Film von Bill Plympton. Den Stil erkennt man sofort wieder, auch der Humor ist typisch Plympton. War insgesamt aber doch recht harmlos. Hatte da etwas mehr Biss erwartet.
Skhizein: Ja, Wahnsinn. Sehr originelle Geschichte. Dazu eine super Animationen mit einem sympathischen Charakter und einem doch ernsten thematischen Hintergrund. Mein Favorit in dieser Vorstellung.
Panorama 1
The Weatherman: Witziger Film über die Tücken des Wetterberichts.
Malchik: Mir fällt es schwer zu sagen, aber der war doch schon irgendwie ziemlich langatmig.
West Lake Fish: Unterhaltsame Reise in die Welt der tanzenden Fische.
The Funk: Besteht aus der Abfolge von Fotos. Optisch gut , aber inhaltlich eher schwach.
Ha’aki: Psychedelischer Trip eines Eishockeyspiels. Schemenhafte Spieler, unklare Umgebung und Soundfetzen von Sprache, Atmosphäre und Musik verschwimmen zu einem Farbenrausch.
Fokker’s Mountain Path: Mischung aus verschiedensten Tricktechniken unterstreichen und die tragische Geschichte des Kriegsgefangenen Herman Fokker.
Monkey Joy: Könnte glatt als virales Marketing durchgehen. Wo gibt’s die Monkey Joys? Nette Idee.
Whiplashed: Einfach nur verwirrend. Die Handlung war für mich nicht ersichtlich und ergab bis zum Ende keinen richtigen Sinn.
7 Brothers: Die Märchen der Gebrüder Grimm, mit ungewohntem Ausgang. Quasi eine Märchenstunde für Erwachsene.
AniMovie 6 – The Missing Lynx
Ah, schon wieder diese merkwürdige Art der Übersetzung. Film in O-Ton auf spanisch, englische Untertitel und dazu ein deutscher Live-Dolmetscher. Zu allem Überfluss war dieser auch noch viel zu leise. Für die zahlreichen Kinder, die die englischen Untertitel nicht lesen konnten, muss dies eine Qual gewesen sein. Aber auch der Film selbst war nicht das Gelbe vom Ei. Mittlerweile scheint sich jedes Filmstudio auf 3D-Animationen zu stürzen. Ein weiteres Negativbeispiel ist dann auch The Missing Lynx. Die Figuren wirken zu steif, die Umgebung zu leer und die Gefühlswelt zu platt. Da darf ruhig auch kleineren Kindern etwas mehr zugemutet werden. Schade, dass nur noch auf das Äußere Wert gelegt zu werden scheint. Potential hatte das Thema zumindest, doch mit den ganzen logischen Fehlern und den riesenhaft klaffenden Lücken in der Story reicht es nur für mäßigen Durchschnitt.
AniMovie – Afro Samurai: Resurrection
Das kommt dabei heraus, wenn die Hip Hop Kultur auf japanisches Anime trifft. Fetziger Sound von RZA, coole Spruche von Samuel L. Jackson und eine heiße Braut mit der Stimme von Lucy Liu. Ins kalte Wasser geschmissen – kannte weder Manga noch Vorgängerfilm – erwartete mich ein Feuerwerk aus Splatter, brachialer Musik und eine Geschichte über Rache. Technisch etwas einfacher gehalten, wurde scheinbar besonders viel Wert auf die Actionszenen gelegt. Machten doch die Gewaltszenen einen Großteil des Films aus. Hier ist ganz klar zu erkennen, auf welches Publikum Afro Samurai abzielt. Und die Anhängerschaft scheint er bei dieser Vorstellung gefunden zu haben. Allgemein scheint die Kultur das Hip Hop und Gangtar Rap ja gerade ziemlich angesagt zu sein und so schlug die Coolness voll ein. So nicht bei mir, obwohl die Musik von RZA wirklich genial war und die Stimmung des ganzen Films unterstrich. Dennoch würde ich Afro Samurai in die Schublade der flachen Action Animes packen. Schön zum Angucken, aber ansonsten wenig Tiefgang.