Beiträge mit dem Tag ‘Mary and Max’

ITFS 2012 – Unabhängigkeit und das Beste vom Besten

Die nächsten 90 Minuten waren für einen Vortrag eingeplant der sich inhaltlich um das Thema Independent Games drehen sollte. Dr. Karin Wehn gab dabei einen Überblick über die Art von Independent Games, deren Entwicklung und Finanzierungsmöglichkeiten. Eigentlich hatte ich auf etwas inhaltlich neues gehofft, doch leider war zumindest mir ein Großteil bereits bekannt. Aufmerksam wurde ich allerdings auf den neuesten Titel (Botanicula) des Studios Amanita Design, welches sich auch schon für das wunderbare Spiel Machinarium verantwortlich zeigte.

Außerdem hatte Lea Schönfelder ihr Spiel Ute kurz vorgestellt. Vom Konzept her jetzt nichts völlig neues, nur die Art und Weise der Umsetzung war, nunja, eigen. Nachdem ich für das IFMX Screening von The Pirates! Band of Misfits leider keine Karte mehr bekommen hatte, konnte ich mit dem Alternativprogramm, dem Best of Animation, weitermachen. Hauptsächlich habe ich mir das Programm nur wegen einem Kurzfilm angeschaut, Adam Elliots Harvie Krumpet. Aber auch die anderen Filme, hauptsächlich aus dem asiatischen Raum, waren durchaus sehenswert. Näher eingehen möchte ich aber nur auf zwei Titel.

Harvie Krumpet
R: Adam Elliot
Australien 2003

Quasi das Prequel zu Mary & Max, den ich vor drei Jahren ebenfalls auf dem ITFS sehen durfte. Der Stil ist bei Harvie Krumpet bereits deutlich zu erkennen und hat sich bis Mary & Max auch nur in seinem Detailgrad weiterentwickelt, der aber ohnehin schon enorm hoch ist. Viele Kleinigkeiten an den Figuren und der Kulisse springen einem immer wieder ins Auge und lassen mich schmunzeln. Schön schrullig sieht alles aus und trotz der eher deprimierenden Stimmung bleibt genug Raum für den einen oder anderen Lacher. Im Vergleich zu Mary & Max ist Harvie Krumpet in vieler Hinsicht aber noch zögerlich und spart deutlich im Spiel mit den Emotionen. So ist Adam Elliots Erstling ganz nett, aber von seinem zweiten Film Mary & Max doch noch eine, wenn nicht zwei Welten entfernt. (7/10)

Hoshi No Koe / Voices From A Distant Star
R: Makoto Shinkai
Japan 2005

Animes schaue ich immer ganz gerne, gerade wenn sie auch etwas Science Fiction enthalten. Eine gesunde Mischung aus Liebesgeschichte und Weltraumabenteuer die technisch einwandfrei umgesetzt ist. Angefangen bei den VFX, dem Sound, der Musik bis hin zu den Charakteren passt das hier irgendwie schon ganz gut. Aber irgendwie habe ich das alles schonmal in dieser Form bei Neon Genesis Evangelion gesehen. Und schon damals stellte ich mir die Frage, ob es denn wirklich notwendig ist, die Liebesgeschichte unbedingt in ein Weltraumszenario zu packen. Sicher verstärkt dies die Dramatik, birgt aber auch die Gefahr, zu sehr von der eigentlich Handlung abzulenken. Dies ist hier nicht ganz der Fall und so ist Voices From A Distant Star doch noch ganz annehmbar. (6/10)


Internationales Trickfilmfestival Stuttgart 2009 – Fazit

itfs_fazit6 Tage Stuttgart, 5 Kinosäle, über 150 Filme. Fast immer schönes Wetter, viele neue Eindrücke, interessante Menschen und um Einiges reicher an Erfahrung auf vielerlei Ebenen. Teils auch recht stressig, mit Schlafentzug, Überdruss von Fastfood, schmerzendem Nacken und viereckig werdenden Augen. Dafür hatte ab dem ersten Tage an die Organisation des Festivals sehr gut geklappt. Bis auf einige Ausnahmen lief alles wie am Schnürchen. Beste Plätze waren so gut wie immer sicher, die Projektionstechnik in den Kinosälen ausgezeichnet und die Sitzgelegenheiten bequem genug, um darin 10 Stunden pro Tag auszuhalten. Mit über 500 Filmen musste auch ein Mammutprogramm gemeistert werden.

Apropos Programm, dieses war angenehm abwechslungsreich. Filme aus allen Himmelsrichtungen und Sparten wurden gezeigt, Verantwortliche aus großen Filmstudios und von Medienhochschulen hielten Vorträge und auch eine überaus interessante Retrospektive gab es zu sehen. Daneben dann natürlich auch zahlreiche Rahmenprogramme, wie die Panorama Reihe oder In Persona mit bekannten Gesichtern aus der Animationswelt. Leider war viel zu wenig Zeit, um wirklich alles zu sehen. So mussten einige Vorstellungen aus dem eigenen Zeitplan gestrichen werden. Aber das Programmheft liegt noch in Reichweite und wird bei Gelegenheit nach möglichen verpassten Filmperlen durchforstet.

Komme ich dann auch gleich zu meinen Favoriten des 16. Stuttgarter Trickfilmfestivals 2009. Falls verfügbar auch mit einem Link zu verfügbaren Videostreams.

AniMovie

Mary & Max – TrailerOfficial Site
Idiots & Angels – TrailerOfficial Site

International Competition

Muto – Vimeo
Mei Ling – IMDb
KJFG No.5 – YouTube
Mister Cok – Official Site
Skhizein – VimeoOfficial Site
Varmints – TrailerOfficial Site
No Place Like Home – Trailer
La maison en petits cubes – IMEEMOfficial Site
The Royal Nightmare – YouTube
TV Dinner – YouTube
Dix – BEAM.TVInfo
Kudan – TrailerOfficial Site

Panorama

L’Homme est seul oiseau qui porte sa cage – Official Site
El Empleo – YoutubeIMDb

Young Animation

Il Naturalista – QOOBOfficial Site

Sonstige

Hans Fischerkoesen – PhilipsSchall und RauchDer Schneemann
Keiichi Tanaami – YouTube

PS: Das ITFS – ein schöner Veranstaltungsort, mit vielseitigem Programm, ohne große Wege zwischen den Spielstätten, ausreichend Möglichkeiten zur Nahrungsaufnahme, einem freundlichen Festivalteam und der entspannenden Umgebung im Schlosspark, die bei schönem Wetter zum Dahindösen einlädt. Sollte sich die Möglichkeit eines Besuchs im nächsten Jahr ergeben, werde ich wieder dabei sein. Auf die nächsten sechs Tage Stuttgart, Kino, Filme.


Internationales Trickfilmfestival Stuttgart 2009 – Tag 3

Szene aus Mary & Max. Bildrechte bei Sundance Institute

Szene aus Mary & Max. Bildrechte bei Sundance Institute

AniMovie 4 – Mary & Max

Manchmal ist es schön, völlig unvorbelastet in einen Film zu gehen. So geschehen bei dieser Filmperle. Tja, wo soll man da anfangen. Schon musikalisch fängt der in Stop-Motion gedrehte Film dick auftragend an. Ein Witz jagt den anderen. Pausenlos folgt eine Skurilität der anderen, dabei wird nicht mit bitterbösem Humor gespart, wirkt dabei aber nie überladen. Zwischen den beiden Hauptcharakteren entwickelt sich schnell eine intensive Beziehung. Langweilig wird einem hier nicht. Keine unnötigen Szenen, jede hat ihren Platz im Film verdient. Und so lustig wie der Film begann, so herzzerreißend endet er dann auch. Was bleibt ist eine schöne Botschaft über Freundschaft und die unendlich vielen schrägen Figuren, Situationen und Gags. Bis jetzt das Highlight des Festivals. Ich bin begeistert.

International Competition 2

Die U-Bahn verpasst und dann ein paar Minuten zu spät gekommen. Deswegen konnte ich nicht alle Filme sichten. Übrig geblieben sind folgende Beiträge.

Die Schiefe Bahn: Nur noch die zweite Hälfte gesehen. Die hat mir aber gut gefallen. Schöne Stop-Motion-Animation mit pikanter Story über die Deutsche Bahn.

De Zwemles: Spannender Ausflug ins Schwimmbad. Klassischer Cut-Out-Animation mit sehr natürlich wirkendem Wasser.

Slavar: Ziemlich ernstes Thema von Kindersklaven im Sudan. Als Grundlage ein echtes Interview und die Verwendung der Rotoskopie lässt die Geschehnisse noch viel intensiver wirken.

Friendly Fire: Sehr bizarrer Film. Recht düster und brutal. Zwischendrin Wechsel von Stop-Motion und Realfilm. Wirkte die ganze Zeit befremdlich aber gleichzeitig auch anziehend. Sehr seltsam.

Photograph Of Jesus: Skurile Anfragen an das Ghetty-Bilderarchiv werden in einem bunten Mix verschiedenster Bild- und Videocollagen umgesetzt. Sehr unterhaltsam.

Office Noise: Viel gelacht. Und wieder waren die Animationen eher simpel gestrickt. Der Inhalt macht halt die Musik.

Der Da Vinci Timecode: Wilder Ritt durch da Vincis bekanntes Gemälde das letzte Abendmahl. Vorsicht an alle Epileptiker, die Schnelligkeit der Bildwechsel wird hier wirklich bis zum Äußersten getrieben.

Studio Presentation 2 –Laika, Inc.

Als Einstimmung auf den kommenden Film Coraline, hier der Besuch der Studiopräsentation von den Machern des Films. Im House Reel gab es so einige lustige Werbespots und Kurzfilme zu sehen. Verantwortlich zeigt sich Laika auch für die überaus witzigen M&Ms Fernsehspots. Mit Coraline haben sie dann den ersten Animationsfilm in Spielfilmlänge produziert. Also irgendwo Neuland, das sie aber meisterlich zu beherrschen wissen, wie sich in dem 3D-Trailer zu Coraline zeigte. Auf die Frage nach künftigen Produktionen gab es leider nur ein zögerliches – Ja, wir machen da ein paar tolle Sachen. Was genau das sein wird, wurde allerdings nicht verraten. Als Einleitung zum größeren Themenkomplex Coraline gab es noch den Kurzfilm Moon Girl zu sehen. Danach folgten noch einige Anekdoten aus der Produktion zu Coraline.

Disney Lectures 2 – Look and Lightning for Bolt

Diesmal ein Ausflug in die technische Ecke einer Animationsproduktion. Zu Gast war Adolph Lusinsky, Verantwortlicher für Light & Texturing bei Disneys Produktion Bolt. Grundsätzlich ging es über die verschiedenen Shader die zur Anwendung kamen. Dabei wurde besonderes Augenmerk auf die Vereinfachung von Texturen und Geometrien eingegangen. Denn Vorgabe war es bei dem Film, alles etwas „painterly“ zu gestalten. Also die Texturen und Objekte im klassischen Zeichenstil wirken zu lassen. Interessante Einblicke mit viel Beispielmaterial im gut gefüllten Kinosaal.

Panorama 3

Bedny Yorick: Ganz schön irrer Zeichentrick. Sehr merkwürdigdas Ganze.

The Happy Duckling: Wunderschön animierte Geschichte im Stile eines Kinderbilderbuches.

Streetcar Named Perspire: Wohl ein perfekter Aufklärungsfilm für die Wechseljahre der Frau. Sehr unterhaltsame Achterbahnfahrt.

Kugelstaat: Hm, hat schon leicht Eindruck gemacht, war ansonsten aber eher dünn.

Engine 371: Kann nicht so gut gewesen sein, denn einen Tag später kann ich mich, bis an ein paar Bilder, an kaum noch etwas Erinnern.

Coal Sell: Siehe oben, da hatte ich wohl meinen Tiefpunkt bei dieser Vorstellung erreicht.

The Stressful Adventures of Boxhead & Roundhead – Brothers in Arms: Der war richtig gut. Recht actionlastig und witzigem Charme.

Utvesztök: Am Anfang noch eher undurchsichtig, zum Ende hin ergibt sich dann ein viel klareres Bild. Spannend mit ungewöhnlichen Wechseln der Formen.

Ephemral: Zum Schluss nochmal ein Höhepunkt. Lustige Fahrt in einer U-Bahn mit unerwarteter Entwicklung.


Röhrenfutter

Grenzdenkmal Hötensleben

Schloss Ramstedt

Netzhautflimmern

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