Beiträge mit dem Tag ‘Pixar’

ITFS 2012 – Young Animation 4

Zum Abschluss des diesjährigen Trickfilmfestivals in Stuttgart ging es nochmals in die Young Animation Abteilung. Und der vierte Teil der Reihe versprach ganz stark zu werden.

Kuhina / Swarming
R: Joni Männistö
Finnland 2011

Obwohl es am Anfang noch ganz unscheinbar wirkt, entsteht aus einem kleinen toten Vogel plötzlich eine schier unerschöpfliche Vielzahl von Tieren, die nicht nur den toten Vogel bevölkern, sondern auch alsbald den Beobachter als neuen Lebensraum für sich entdecken. Was im kleinen beginnt, endet am Ende in unglaublich komplexen Bildern, denen man faszinierend bei ihrer Wandlungsfähigkeit zuschaut. (6/10)

Olgastrasse 18 / Olgastreet 18
R: Liv Scharbatke, Jörg Rambaum
Deutschland 2011

Mit dem völligen Verzicht auf menschliche Darsteller, wird auf ungewöhnliche Art die Wandlung einer Wohnung dargestellt. Und obwohl nur die sich ändernden Gegenstände in den Räumen und die Stimmen aus dem Off zu hören sind, entsteht ein erstaunlich klares Bild im Kopf des Zuschauers. Allein die Fantasie erfüllt die Räume mit Leben und dies finde ich bei dieser Erzählweise äußerst spannend. (6/10)

Galim susitikti, galim nesusitkti / We may meet, we may not
R: Skirma Jakaite
Litauen 2011

Ein etwas bizarrer Trip, von dessen Bilderwelt nicht mehr all zuviel bei mir im Gedächtnis hängen geblieben ist. Durchaus markante Bleistiftzeichnungen prägen diesen Film, schaffen aber nicht genug Klarheit in der erzählten Geschichte. (5/10)

Damned
R: Richard Phelan
Großbritannien 2011

Schon die Screenshots machten viel Lust auf dieses Stückchen Animation. Und bereits nach den ersten paar Sekunden hatte ich den kleine Biber in mein Herz geschlossen. Trotz der unzähligen Fettnäpfchen, in die der putzige Zeitgenosse eifrig stolpert, kann man einfach nicht böse auf ihn sein. Die Kulleraugen sagen oft mehr als tausend Worte und darauf versteht sich Damned ganz besonders gut. Mit minimalen Aufwand an Mimik und Gestik entschlüpft nicht nur ein Lacher meinem Mund. (7/10)

One Minute Puberty
R: Alexander Gellner
Deutschland 2011

Mit einem strammen Beat geht es auf eine einminütige Reise durch die Pubertät. Ganz besonders gut sind die Übergänge zwischen den einzelnen Bildern gelungen, die nahtlos von einer Szene zur nächsten Wechseln. Kurzweilige Unterhaltung mit wenigen Mitteln. (6/10)

The Backwater Gospel
R: Bo Mathorne
Dänemark 2011

The Backwater Gospel lebt ganz ungemein von seinem Stil und Atmosphäre. Die Charaktere fügen sich nahtlos in ihre Umgebeung ein. Sowohl optisch als auch akustisch trifft der Film genau meinen Nerv. Die Handlung bietet genug Abwechslung, wenn auch zum Ende hin mehr auf Action als auf Dialog gesetzt wird. Dennoch versprüht The Backwater Gospel seinen ganz eigenen Charme und ist einer der Highlights in diesem Jahr. (8/10)

Zhong Kui Took His Younger Sister in Marriage
R: Yue Lu
China 2010

Leider hatte dieser Film mit einem technischen Problem zu kämpfen und zwar wurden die Untertitel auf der Leinwand abgekascht. So hat sich mir zumindest der Inhalt nicht erschlossen, da ich dem Chinesisch nicht mächtig bin. Optisch wusste der Film aber zu überzeugen. Im Stile der klassischen Scherenschnitte baute sich eine bunte Bilderwelt auf der Leinwand auf. Akustisch gab es traditionelle chinesische Musik zu hören, die allerdings zu großen Teilen nicht meinem Geschmack entsprach und nach fünf Minuten mein Hörzentrum stark überreizte. So war die Rezeption insgesamt etwas schwierig und durch den kompletten Verlust an Verständnis für die Handlung, ist es schwer, eine umfassende Bewertung abzugeben. (6/10)

The Saga of Biôrn
R: Benjamin Kousholt
Dänemark 2011

Eine sehr unterhaltsame Lehrstunde – hier aber nur 7 Minuten – in Sachen Wikinger Mythologie. Die Bilder unterstreichen die eher kalte Stimmung des Wikingers. Umso trauriger ist es mit anzusehen, wie sich Biôrn mit allen Mitteln bemüht, Erfüllung im Jenseits zu Finden und es am Ende doch nicht schafft. (7/10)

Slow Derek
R: Daniel Ojari
Großbritannien 2011

In den ersten Momenten erinnerte mich Slow Derek an den 2009er Wettbewerbsbeitrag Skhizein. Allerdings schafft Slow Derek nur den Anschluss in Sachen visueller Qualitäten. Zwar bildet die Story eine gute Grundlage aber der Erzählfluss wirkt mir zu wirr und unkonkret. Eventuell muss hier auch einfach nochmal eine Zweitsichtung her. (6/10)

De Pottenkijkers / The Snoopers
R: Jolien Haesen
Belgien 2011

Hui, schon der zweite Film, der sich mit Fäkalien beschäftigt. Ist dies etwa ein neuer Trend? Ich hoffe nicht. Jedenfalls ist die Geschichte rund um De Pottenkijkers ziemlich abgedreht aber nicht so weltfremd, dass man sie sich gar nicht vorstellen könnte. Die Verwendung von realen Fotokopien schafft die nötige Verbindung zur Wirklichkeit und die sehr detaillierten technischen Darstellungen geben dem Ganzen noch eine wissenschaftliche Grundlage mit. Die knapp fünf Minuten wurde ich zumindest ganz gut unterhalten, obwohl mir ja schon allein der Gedanke daran, dass einem die Exkremente so genau untersucht werden Unbehagen aufkommen lässt. (6/10)

In Poster
R: Yuan Zhichao
China 2011

Dieser Kurzfilm aus China bedient sich unverhohlen an allerlei bekannten Kinoplakaten von aktuellen Filmen und Klassikern, um so seine eigenen Charaktere in diese Welt einzupflanzen. Ästhetisch gelingt dies an einigen Stellen nicht ganz und auch wirken die Szenenwechsel häufig sehr holprig. Dennoch ist es eine nette Idee, mehr aber leider auch nicht. (5/10)

Graffitiger
R: Libor Pixa
Tschechien 2011

Irgendwie bin ich hier bei der Bewertung unschlüssig. Graffitiger wirkt eher wie ein Papiertiger, wenn man schonmal Blus Muto gesehen hat. Aber so ganz möchte ich dem Graffitiger nicht absprechen. Immerhin gibt es hier sowas wie eine Handlung und auch die Locations sind sehr zahlreich, in denen sich der Tiger, handwerklich durchaus gut gemacht, bewegt. Künstlerisch bietet Graffitiger aber wenig. So bin ich schnell gelangweilt und nur das hollywoodreife Ende lässt meine Bewertung wieder etwas nach oben rutschen. (6/10)


ITFS 2012 – Studiopräsentationen und Scorseses Neuer

Äußerst gelungener Start in den Internationalen Wettbewerb und ich freue mich bereits auf die kommenden Beiträge. Doch zunächst ging es mit der Studiopräsentation von KEDD weiter. Dies ist ein Studio aus Ungarn mit Sitz in Budapest. Zu Gast war Gründer Géza M. Tóth, der ein paar kurze Filmschnipsel mitbrachte und außerdem etwas von seiner Arbeitsweise erzählte. Diese ist etwas unüblich davon geprägt, einfach viel Sachen auszuprobieren und sich nicht auf ein bestimmtes Feld der Animation festzulegen. Und so gab es auch alle möglichen Variationen von Animationen aus dem Hause KEDD zu sehen. Auf alle Fälle ein interessanter Einblick. Kurz darauf ging es auch schon weiter mit dem nächsten Feature Film, der wieder außerhalb des eigentlich Wettbewerbs lief, Hugo von Martin Scorsese.

Hugo
R: Martin Scorsese
USA 2011

Schon wieder eine 3D Vorstellung und dabei mache ich die so ungern. Aber was solls, der Film scheint ja ganz nett sein und so schnell die Brille geschnappt, Platz genommen und durch das Schneegestöber in die Welt von Hugo Cabret eingetaucht. Und irgendwie merke ich das erste Mal einem Film an, dass er wohl mit dem Gedanken im Hinterkopf als 3D Version funktionieren zu müssen gedreht wurde. Zumindest ist hier die Tiefe in den einzelnen bis auf sehr wenige Ausnahmen immer sehr gut getroffen und so bin ich von Beginn an was zumindest das 3D betrifft schnell auf der Seite von Hugo. Bei der Geschichte braucht es so seine Zeit. Zunächst sieht es nach einem Kinderabenteuerfilm aus, mit vielen Geheimnissen die Gelüftet werden sollen. Zwar mit viel Liebe zum Detail aber jetzt doch nicht so interessant. Eine Wende nimmt das ganze nach knapp der Hälfte des Films. Martin Scorsese macht aus Hugo eine Ode an den Film. Und ganz im Besonderen an den Pionier der Filmgeschichte Georges Méliès, dessen bekanntestes Werk Le Voyage dans la Lune auch in Hugo ein ganz große Rolle spielt. Was Michel Gondry bereits in Be Kind Rewind auf bezaubernde Art und Weise dem Publikum näher brachte, setzt Scorsese hier konsequent fort. Schön verpackt mit einem tollen Cast und einer traumhaften Kulisse fügen sich die ganzen Handlungsstrenge zum einem ausgezeichnet gut funktionierenden Ganzen zusammen. Einen Kritikpunkt gibt es allerdings. Hugo war für stellenweise einfach zu ausschweifend. Etwas mehr Kürze hätte dem Film durchaus gut getan. (7/10)

Weiter ging es mit der Studiopräsention von Pixar. Zu Gast war Supervising Technical Director Daniel McCoy, der sich für den aktuellen Kurzfilm La Luna verantwortlich zeigte. Nach einem Trailer zum neuen Feature Film Brave, ebenfalls aus dem Hause Pixar ging es ohne große Umwege zum Kurzfilm La Luna. Danach präsentierte Daniel McCoy die Entstehungsarbeit des Kurzfilms. Angefangen vom ersten Entwurf des Regisseurs, weiter über Detailarbeiten bei der Umsetzung bis hin zum fertigen Produkt. Faszinierend zu sehen, wie detailliert an manchen Sachen gearbeitet wird und umso weniger verwunderlich ist es dann, dass die Pixar Filme immer etwas ganz Besonders haben. Und so sieht man den Filmen immer die viele Liebe zum Detail an.

La Luna
R: Enrico Casarosa
USA 2011

Um nochmal kurz auf den Kurzfilm La Luna zurück zu kommen. Sicher nicht der beste der bisherigen Kurzfilme, aber wieder einmal eine sehr schöne Story und ein einmaliger Look. Und davon lebt La Luna ganz besonders. Es ist immer wieder erstaunlich, wo die kreativen Köpfe von Pixar die ganzen Ideen für die Filme hernehmen. Ist mir fast egal, solange diese jedes Mal aufs neue mein Herz erweichen. (7/10)


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