Die Rolltreppe

EscalatorsEs ist schon bemerkenswert, wie schnell sich alltägliche Dinge ins Hirn brennen. Hundertmal gemacht und irgendwann eine Selbstverständlichkeit. Das Auge fixiert die Stufe, die da gerade aus dem Nichts erscheint, und dank unzähliger vorangegangener Erfolgserlebnisse gelingt es spielend beide Füße, im Gleichgewicht mit dem restlichen Körper, auf das graue, metallene Etwas zu hieven. Kaum angelangt, bewegt es einen, ohne weiteres Zutun, quer durch den Raum. Kurz bevor der stufenfressende Schlund einen mit Haut und Haaren zu verspeisen droht, wird das rettende Ufer gesucht. Ein gezielter und sicherer Schritt und schon verschwindet das Ungetüm so schnell, wie es gekommen ist. Zurück bleibt ein mehr oder weniger unbedeutendes Ereignis einer Rolltreppenfahrt.

Doch ganz schnell ändert sich die Situation, sobald die rollende Treppe ihren Dienst verweigert. Schon der erste Schritt wird zum Abenteuer. Da schaut nur eine halbe Stufe aus dem Schlund, und es kommt auch weiter nichts heraus. Also müssen die Füße irgendwie auf das unvollständige Etwas. Ist der Versuch geglückt, schwirrt einem auch gleich wieder der Kopf. Wider besseren Wissens bewegt sich nichts, außer dem Bild von der Rolltreppe im eigenen Kopf. Irgendwie stammeln die Füße nun von Stufe zu Stufe. Alles wirkt ziemlich wacklig und unbeholfen. Doch am Ende der Rolltreppe erwartet einen die größte Herausforderung. Tat es sonst ein schwungvoller Schritt auf den festen Boden, so wird es diesmal zur Tortur. Verzweifelt versuchen die Augen jenseits der Stufen einen festen Punkt zu fixieren. Weil die kinetische Energie der Rolltreppe aber gen null geht, verschwimmen Realität und Erwartungshaltung dermaßen, dass es nur mit Mühe und Not zu einem stabilen Kontakt zwischen Füßen und Boden kommt. Mit weichen Beinen und einem leichten Schmunzeln im Gesicht wird der Ort des Schreckens nun zügig verlassen.

Schon komisch, wie schnell sich das Gehirn an solche Dinge anpasst und quasi auf Vollautomatik den Körper durch die Welt geleitet.

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