Fantasy Filmfest Nights 2014 – Abschluss

Gut erholt vom gestrigen Tag ging es heute auch schon recht früh am Nachmittag mit dem ersten Film los. Es stand wieder eine sehr bunte Mischung aus Horror, Science Fiction und Komödie auf dem Plan.

The Green Inferno
R: Eli Roth
USA 2013

Green_Inferno

Tja, so gut wie der gestrige Tag endete, so schlecht sollte er heute beginnen. Jedenfalls war Eli Roths neuer Film ein Reinfall auf ganzer Linie. Ich fühlte mich an die Regiearbeit eines Uwe Boll erinnert und war auch dementsprechend gelangweilt. Die Figuren wirkten unglaubhaft, mit Klischees überladen und die Indianer als Kannibalen völlig fehl am Platze. Da half auch nicht der gehobene Gorefaktor in der zweiten Hälfte des Films, denn bis dahin hatte ich The Green Inferno schon abgeschrieben. Kurzes Resümee, platte Handlung zum Einschlafen. (3/10)

Snowpiercer
R: Joon-ho Bong
Südkorea/USA/Frankreich 2013

Snowpiercer

Endzeitfilme habe ich lange nicht mehr gesehen und so war Snowpiercer mal wieder eine äußerst angenehme Abwechslung. Die Handlung in einen Zug verfrachtet sieht man nicht jeden Tag und so ist die Action auf diesem engen Raum auch dementsprechend stark konzentriert und direkt. Es gibt gute Schauspieler, schön anzusehende Kampfkunst und eine wirkungsvolle Atmosphäre, die nicht allein durch den eindringlichen Score, sondern auch das dreckige Set unterstrichen wird. Die Spannung wird konsequent bis zum Ende hin aufgebaut und die Handlung ist nicht nur mit Action gespickt, sondern man hat auch den ein oder anderen Lacher mit einfließen lassen. Problematisch ist das Konstrukt des ewig fahrenden Zuges. Hier und da wirkt es wenig durchdacht und man muss an diesen Stellen einfach drüber hinwegsehen. Zudem kränkelt Snowpiercer beim Showdown. Die Tränendrüsen werden zwar angesprochen, finden bei mir aber keinen Auslöser. Dazu war der Hauptcharakter bis dahin einfach zu blass, um das nötige Potential ausspielen zu können. Zudem ist das Ende, nunja, schwierig. Kann man so machen, muss man aber nicht. Dennoch bleibt ein Endzeitfilm der etwas anderen Art, der trotz der zwei Stunden Laufzeit durchaus Laune macht. (7/10)

Witching and Bitching/Las brujas de Zugarramurdi
R: Álex de la Iglesia
Spanien/Frankreich 2013

Witching_And_Bitching

Was für ein wunderbarer Abschluss der Fantasy Filmfest Nights. Iglesias Streifen hatte einfach alles zu bieten was man in einen Hexenfilm halt so packen kann. Mit einem Mordstempo jagt die Handlung von einem grandiosen Augenblick zum nächsten. Durchatmen fällt hier schwer, so rasant sind Schnitt, Musik und Dialoge. Und ist man an einem Punkt angekommen an den man denken mag, schräger kann es nicht werden, legt Iglesias noch ein Schippe Verrücktheit drauf. Zu mäkeln gibt es ansich nichts. Das fast nur noch CGI Blut verwendet wird, scheint halt gerade Mode zu sein, was etwas schade ist. Ansonsten schräge Figuren wohin man schaut, feinster schwarzer Humor schon beim Intro und sehr atmosphärische Sets. Von Anfang bis Ende beste Unterhaltung. Schön auch der Umstand als Filmlocation des real existierende Zugarramurdi zu benutzen. (8/10)

Noch ein kleines Resümee zu den Fantasy Filmfest Nights 2014. Es hat sich gelohnt und es war schön mal wieder einen kleinen Ausflug in die Welt des Fantastischen zu machen. Wenn es die Zeit erlaubt bin ich vielleicht dieses Jahr nochmal dabei, wenn nicht, dann spätestens im nächsten. Ich freu mich drauf.

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