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DOM 1 – North Carolina
Viel Zeit zu trainieren hatte ich diesmal nicht wirklich. Zum Glück ist North Carolina keine sehr anspruchsvolle Strecke. Das Wetter hatte auch gestimmt und so habe ich kurz nach 20.00 Uhr meine ersten Runden gedreht. Im Practice lag mir das Qualisetup sehr gut. Letztlich ist ein erstaunlich guter neunter Startplatz bei rumgekommen. Im Warmup kam aber schon die erste Ernüchterung. In Turn 1 hatte ich zu Beginn recht starkes Untersteuern und schon nach wenigen Runden in Turn 2 heftiges Übersteuern. Zeit zum ändern blieb aber nicht mehr.
Rennstart, die Sonne scheint, die Motoren dröhnen, mir geht’s gut ;-) Ich konnte zu Beginn gut den Speed der Spitzengruppe mitgehen. Auch das Übersteuern in Turn 2 hielt sich in Grenzen. Nach ca. 30 Runden wurde das Fahren allerdings zur Qual. Eingangs Turn 1 extremes Untersteuern und in Turn 2 kaum noch zu beherrschendes Übersteuern. Auf der Strecke haben sich die Hinterreifen dermaßen schnell abgebaut, dass mir nun schon gute zwei Sekunden auf die Pace fehlten. So war auch Folgendes kaum zu vermeiden. Nach einigen heftigen Versuchen den Wagen mit den rutschigen Reifen noch halbwegs auf der Strecke zu halten gab es dann irgendwann in Turn 2 einen Schubs von hinten. Der erste Dreher der Saison und meine Stimmung war am Tiefpunkt angelangt. Ich humpelte auf nur noch zwei Reifen in die Boxengasse. Zum Glück blieb der Rest des Wagens unversehrt.
Mit einer Runde Rückstand musste ich nun versuchen wieder nach vorn zu kommen, um noch eine Chance zum Zurückrunden zu ergattern. Mittlerweile hatte mein Teammate Macus Jirak einen Disconnect und so waren nur noch ich und Sven Mitlehner aus unserem Team im Rennen. Besonders glücklich ging für mich der Rennverlauf nicht weiter. In Runde 62 mein zweiter Unfall und diesmal war die Situation vom ersten Zwischenfall genau umgedreht. In Turn 2 wurde stark verzögert und ich konnte nicht mehr rechtzeitig bremsen. Dem Wagen ist zwar nichts passiert, allerdings wird es wohl für diese Aktion Strafpunkte geben *schnief*
Viel zu verlieren gab es nun nicht mehr und so fuhr ich gemütlich weiter. Wenige Runden später konnte ich mich auch zurückrunden und begann meine Aufholjagd. Durch einen etwas anderen Rhythmus beim Boxenstop hatte ich den Vorteil frischerer Reifen und konnte mich im weiteren Verlauf wieder bis in die Top 10 vorkämpfen. Den kleineren und größeren Unfällen konnte ich immer gut entgehen und so sind die letzten hundert Runden doch noch recht spannend geworden. Mittlerweile kam ich auch recht gut mit dem Setup zurecht, obwohl ich immernoch recht schnell mit starkem Übersteuern zu kämpfen hatte und mir so immer mal wieder die Gegner im Nacken saßen. Zwischenzeitlich konnte Marcus wieder connecten war aber wohl später in einen Unfall verwickelt. Im späteren Rennverlauf hab ich ihn nur noch mit qualmendem Motor ausrollen sehen, schade.
Nach dem letzten Big One kurz vor Rennende konnte ich noch einige Plätze gutmachen und beendete das Rennen auf dem sechsten Platz und wieder in den Top 10. Aber ein bitterer Nachgeschmack bleibt trotzdem, denn die Strafpunkte kommen bestimmt…
DOM 1 – Daytona
Auf einem Superspeedway weiß man ja vorher nie, wie das Rennen am Schluss ausgeht. Zumal dies auch noch das erste Rennen der Saison war, mit jeder Menge Fahrern, die sich vorher vielleicht noch nicht auf der Rennstrecke begegnet sind. So hieß es für mich schon vorher, ankommen, ankommen, ankommen und nicht beim Big One dabeizusein.
Quali lief super, mit Platz vier war ich durchaus zufrieden. So sanken zumindest zu Beginn die Chanchen, in einen Unfall verwickelt zu sein. Froher Hoffnung fuhr ich den Führenden hinterher und konnte auch im ersten Drittel des Rennens auf Platz zwei vorfahren. Mein erster Patzer passierte mir bei einem Restart. Ich kam nicht gleich an einem Lapper vorbei und schon hatten mich Volker Hackmann und Marcus Jirak innen überholt. Wieder zwei Plätze verloren aber immernoch glücklich bis Rennmitte in keinen Unfall geraten zu sein, fuhr ich weiter meinen Rhythmus.
Bei noch gut 45 zu fahrenden Runden kam die entscheidende Yellow, denn mit einer Tankfüllung kommt man in Daytona gute 40 Runden vorwärts ohne weitere Yellows. So hat die führende Gruppe beschlossen auf Risiko zu gehen und zu versuchen, das Rennen zu Ende zu fahren und auf ein paar weitere Yellows zu hoffen. Irgendwie noch irritiert von den taktischen Gedankenspielen, tanken, nicht tanken, hab ich doch glatt meinen Platz in der Boxengasse verpasst und habe quer eingeparkt. Nach einigen Hin und Her wurde endlich getankt. Zu retten war da natürlich nichts mehr.
Wieder auf der Strecke war ich nun irgendwo um Platz 20 herum. So konnte ich auf Nummer sichergehen und zwei Runden später, kurz vor dem Restart, nochmal ein bisschen Sprit nachholen und neue Reifen aufziehen. Damit war zumindest für mich klar, auch ohne weitere Yellows durchfahren zu können. Nach dem Restart ging eine teilweise recht aufregende Aufholjagd los, quer duch die weiter hinten schon arg beschädigten Fahrzeuge. Einige Runden später, fand ich mich auch schon wieder auf Platz zehn wieder. Nach der Aktion beim Boxenstopp also noch ganz gut gerettet.
Dann, bereits auf Platz sechs liegend, die Top 5 vor Augen, passiert 15 Runden vor Schluss doch noch ein Unfall direkt vor mir. Martin Thiemt steht auf der Strecke quer und ich kann nicht mehr wirklich ausweichen. Ein paar Meter weiter gibt’s gleich nochmal einen Kontakt mit einem Fahrzeug. Glück im Unglück, der Motor lebt noch, qualmt nicht, läuft nicht aus und meine Motorhaube ist nur wenig verformt. Das hat aber letztlich gereicht mir gute 5mph an Top Speed zu kosten. So konnte ich nun bei noch 13 zu fahrenden Runden auf Platz fünf liegend nur noch beten nicht vom Feld hintermir durchgereicht zu werden. Bis zum Ende konnte ich noch gut gegenhalten und bin als Neunter über die Ziellinie.
Insgesamt ein doch gutes aber durchwachsenes Rennen mit vielen Höhen und Tiefen. Immerhin bin ich angekommen und das auch noch in der Top 10. Zwar wäre noch mehr drin gewesen, aber mit dem Ergebnis bin ich recht glücklich. Auf nach North Carolina…