Beiträge mit dem Tag ‘Berlin’

Berlinale – Schöner Abschluss mit Christoph Schlingensief

berlin_1002_013Der dritte und letzte Tag der diesjährigen Berlinale für mich. Begonnen hat dieser mit dem wunderschönen “Alamar” von Pedro González-Rubio. Wie schon in Yuznas “Open” waren hier Laiendarsteller die Hauptakteure. Allerdings war ein Großteil der knapp 70 Minuten mehr Dokumentation als Film. Und so wirkte Alamar von Anfang an ganz und gar authentisch. Etwas Negatives fiel mir bei der Vorstellungen allerdings auch auf. Dies betraf aber nicht den Film direkt sondern den anwesenden Synchronsprecher. Da der Film in der Kategorie Generation Kplus lief und so jede Menge kleine Kinder im Publikum saßen, war eine Live Synchronisation sicherlich schön für die Kinder, störte mich allerdings. Zumal auch hier Untertitel eingeblendet waren, wie schon im letzten Jahr beim Internationalen Trickfilmfestival in Stuttgart. Und just der gleiche Sprecher war dieses Mal auch in Berlin anwesend. So klein kann die Welt sein, erstaunlich.

Um die Zeit bis zum nächsten Film zu überbrücken, schaute in der Deutschen Kinemathek vorbei, wo gerade die Sonderausstellung “The Complete Metropolis” zu besuchen war. Hier fanden sich sehr viele Setphotos, Designskizzen, Requisiten und technisches Equipment aus der damaligen Produktion in den Babelsberger Filmstudios wieder. Dabei wurde nochmal so richtig der Aufwand dieser Filmproduktion sichtbar. Zu schade, dass damals die Kameratechnik noch nicht so fortgeschritten war. So gingen viele Details aus dem Setbau in der vergleichbar schlechten Qualität des Filmmaterials unter. Im einem Hinterzimmer lief noch eine Dokumentation, die wohl auch im Fernsehen auf arte lief und ich hoffentlich auch aufgenommen zu Hause vorfinde.

Programmpunkt Nummer 3 war dann die von mir sehnlichst erwartete Vorführung des Films “L´Inferno”, der von Christoph Schlingensief gezeigt und kommentiert werden sollte. Da ich überhaupt nicht wusste, was mich da erwarten würde, und bei Christoph Schlingensief weiß man das ja sowieso nie so genau, war ich besonders auf das Kommende gespannt. Leider begann die Vorstellungen mit knapp 40 Minuten Verspätung, was sich noch rächen sollte, dazu aber später mehr. Es folgten erstmal sehr bewegende 90 Minuten, in denen Christoph Schlingensief sich nicht nur zum Stummfilm äußerte, der wohl sowieso nur Mittel zum Zweck war, sondern auch sehr persönliche Erlebnisse aus jüngster Vergangenheit, die seine Krebserkrankung betrafen, schilderte und diese ihn zutiefst bewegten. Dabei wirkte nicht nur die Montage des Stummfilms mit anderer, von Christoph ausgewählter, Musik, Filmausschnitten aus Apocalypse Now, der Exorzist oder auch die Lustige Welt der Tiere zum großen Teil improvisiert, sondern auch die Kommentare und Meinungen von Christoph. Ein mehr als würdiger Abschluss der Berlinale. Den letzten, ansich geplanten und schon mit einem Ticket bezahlten, Film “Red Hill” konnte ich leider nicht mehr sehen, da ja wie erwähnt die vorherige Vorstellung 40 Minuten später als geplant begonnen hatte und somit auch das Ende dementsprechend nach hinten rutschte. Mit einer guten Viertelstunde Verspätung stand ich dann am Zoo Palast vor verschlossenen Türen und wurde auch nicht rein gelassen.So musste ich unverrichteter Dinge abziehen und die Berlinale vorzeitig beenden.

Insgesamt hat sich auch dieses Jahr der Ausflug auf die Berlinale gelohnt. Mal abgesehen von der bescheidenen Unterkunft und dem verpassten Film am letzten Tag, erfüllte ein Großteil der gesehen Filme meine Erwartungen oder übertraf diese.


Berlinale – Ausflug in den Yemen, nach Indien und die USA

berlin_1002_010Nach einem ausgedehnten Frühstück steht der erste Termin im Delphi mit der Dokumentation “The Oath” an. Gerappelt voll konnte ich im oberen Rang noch einen guten Platz ergattern und dann ging es auch schon los. Knappe 90 Minuten später hatte man einen unerwartet detaillierten Bericht über Guantanamo auf Kuba und einem Ex-Bodyguard von Osama Bin Laden erhalten. Eine sehr gelungene Dokumentation, einer engagierten amerikanischen Filmemacherin.

Es folgte “Road, Movie” ein indischer Beitrag. Trotz einer sehr schönen Geschichte und tollen Bildern, vermochte mich der Film aus mehrerlei Gründen nicht ganz mitzureißen. Zwischenzeitlich war der Film für mich zu ziellos. Mir schien, als wolle man die schönen der Landschaftsbilder – die unbestritten wirklich wunderbar waren – ihrer Selbstwillen im Film unterbringen ohne dabei wirklich die Geschichte voran zu treiben. Ein weiteres Manko waren die teils unzureichend gezeichneten Charaktere. Eventuell hätte hier geholfen, den Film auf die sonst übliche Bollywood-Länge mit mehr als zwei Stunden Laufzeit zu strecken. Und dann waren du noch die schnellen Wechsel von Ernsthaftigkeit und Komödie. Besonders störend empfand ich dies bei der Szene in der Polizeistation. In der einen Sekunden ein halb tot geprügeltes Verhörungsopfer und in der darauf folgenden Sekunde wechselt die Stimmung ins Komödiantische. Solche Szenen gab es mehrere und mich erschließt bis jetzt nicht deren Sinn. Was mich aber am meisten störte, war der Schluss des Films. Die Aussage wie “Schuster bleiben bei deinen Leisten” läuft der kompletten Handlung des Film zu wider. Offenbarte doch gerade das Ausbrechen aus den verfestigten Lebensstrukturen zwar teils gefährliche aber dennoch positiven Abenteuer. So bleibt trotz einiger wirklich bezaubernden Momenten ein fahler Beigeschmack.

Mit fortschreitendem Abend wurden nun auch die Filme ernster. Im Kino International lief “Howl” von Rob Epstein und Jeffrey Friedman. Darin wurde nicht nur das Gedicht Howl präsentiert, sondern dieses auch mit Zeichnungen und Animationen illustriert und zudem noch der in den 50er Jahren geführte Prozess gegen den Verleger des Gedichts protokolliert. Dies und die ausgezeichnete Darstellung des Dichters Allen Ginsberg durch James Franco machte den Film zu einem unvergesslichen, mitreißenden und ergreifenden Erlebnis.

Zum Abschluss des Abends folgten zunächst zwei Kurzfilme von James Franco, der mittlerweile nicht mehr nur vor der Kamera zu finden ist. “Herbert White” war merkwürdig, ohne dabei jetzt weiter ausholen zu können. Unfertig wirkte das Ganze. Einen etwas besseren aber nicht viel klareren Eindruck machte “The Feast Of Stephen”. Beide Filme würden von mir jetzt allerdings keine ausdrückliche Empfehlung bekommen. Im Anschluss lief “Open” von Jake Yuzna – wohl ein Neffe des bekannteren Horrorregisseurs Brian Yuzna. Hierbei traten Laiendarsteller auf, die eine gehörige Portion Authentizität mit ins Spiel brachten. Denn hier ging es um die Weiterentwicklung der menschlichen Sexualität. Ein sehr interessanter, wenn auch bizarrer Blick in die Welt von Transexualismus und Pandrogynie.


Berlinale – Auftakt mit Michael Haneke und Fritz Lang

berlin_1002_001Die Anreise mit der Bahn hat ausnahmsweise gut geklappt, so dass ich pünktlich zur Mittagszeit in Berlin war. Der erste Gang war direkt an die Kinokasse vom Cinemaxx, in dem am Nachmittag “David Wants To Fly” laufen sollte und ich im Vorkauf keine Karten für diesen Film ergattert hatte. Doch leider war nichts mehr zu haben und so startete ich meine Alternativprogramm. Da in den Kinos noch “Das weiße Band” von Michael Haneke lief, war nach dem Einchecken in meine Unterkunft, stand der Gang in die Hakeschen Höfe an. 140 sehr interessante Minuten Schwarz-Weiß-Films später – dem ich im übrigen noch öfter bei der Berlinale begegnen sollte – stand für mich fest, dass ein Haneke auch mit fortschreitendem Alter nicht erträglicher wird. Aber das find ich gut so, denn schlecht sind seine Filme keineswegs.

Nach einem indischen Abendessen folgte dann das erste Highlight des Wochenendes, die Wiederaufführung der fast kompletten Fassung von Metropolis aus dem Jahre 1927. Die 2001er Version kannte ich schon. Aber hier sollten nun knapp 30 Minuten Material aus einer in Argentinien gefundenen Filmkopie wieder dem Publikum präsentiert werden. Dazu spielte live das Rundfunk-Sinfonieorchester Berlin im Friedrichstadtpalast. Trotz dieser hervorragenden Aufführungen trübten einige Sachen den Abend. Zum einen hatte ich einen sehr suboptimalen Sitzplatz. Viel zu weit am Rand, mit Fußraum, der dem der Economy Class in einer Boing 747 glich und einer Polsterung die keine war. Recht unbequem sitzend war zudem auch der Saal nicht komplett abgedunkelt. Ob dies jetzt für das Orchester oder für die Fernsehübertragung unbedingt nötig war weiß ich nicht, aber es störte zumindest. Der Film selber war dann allerdings Spitzenklasse. Das Bild wirkte von der 2001er Fassung sehr sauber und völlig anders als auf der Mattscheibe. Negativ hingegen waren dagegen die aktuell restaurierten Sequenzen aus der argentinischen Kopie. Sie wirkten zumindest optisch sehr störend, brachten auf der anderen Seite aber so einiges in Inhalt wieder auf die Leinwand. Da meine HD-Aufnahme hoffentlich geglückt ist, weide ich mir die Fassung aber nochmal in den eigenen vier Wänden anschauen. Was aber wirklich einmalig bei dieser Aufführung – um jetzt auch mal was Positives zu erzählen – das war die Livebegleitung des Orchesters. Es wurde wieder die ursprüngliche Begleitmusik aus dem Jahre 1927 verwendet. Und dann wenige Meter vor einem tollen Orchester zu sitzen macht einfach Spaß und ist durch nichts anderes zu ersetzen. Schon allein das war den Besuch im Friedrichstadtpalast wert. Danach fuhr ich todmüde in meine Domizil zurück, denn morgen sollte es mit vier Vorstellungen ein langer Kinotag werden.


Kurzfilm in 99 Stunden – Tag 6

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Einige werden sich wundern, sind doch die 99 Stunden seit der Bekanntgabe der Themen doch schon seit gestern vorbei. Das stimmt, allerdings gilt dies nur für die Veröffentlichung auf postalischem Wege. Da ich den Upload auf einen FTP-Server nutze, bliebe mir bis Montag Mittag Zeit. Dies wollte ich aber nicht voll auskosten, treten doch erwartungsgemäß gerade dann immer irgendwelche Probleme auf. Ich versuchte also alles bis zum Abend abzuschließen. Dies konnte ich auch soweit durchziehen. Die letzten Tonaufnahmen waren am späten Nachmittag abgeschlossen und eingefügt. Und ich legte das letzte Mal Hand an. Hier und da verpasste ich dem Film den nötigen Feinschliff und finalisierte, nach dem Einfügen von Vor- und Nachspann, das Projekt. Kurz nach Mitternacht war der Film dann fertig gerendert und bereit zum Hochladen auf den Server. Nach einer knappen halben Stunde war dann meine Arbeit getan. Nun liegt alles in den Händen der Jury den Film zu beurteilen und vielleicht kann ich ja beim Erreichen der Top10 dann direkt aus Berlin von der Preisverleihung berichten.


Berlins Erster

geo_0802_012Schon öfters bin ich in Deutschlands Hauptstadt unterwegs gewesen, gerade in letzter Zeit. Doch bisher hatte ich es nie geschafft dort auch mal einen Cache zu suchen. Kein Wunder, bietet Berlin doch genug an Alternativen. Bei meinem letzten Besuch, anlässlich der Berlinale, hab ich dann doch versucht etwas Zeit für das Geocaching aufzubringen. Zwar standen noch einige Caches mehr auf der Liste aber mindestens einer musste dann irgendwie gemacht werden. Letztlich ist es Berlin’s Second (but first virtual) Cache geworden. Mein erster Berlincache und erster virtueller Cache überhaupt. Kurz darauf begannen dann auch schon die Vorstellungen der Filme in den Kinopalästen Berlins, die ich sehr genossen habe. Aber beim nächsten Berlinbesuch wird sicherlich mehr auf das Geocaching Wert gelegt.


Kurzer Ausflug zur Berlinale

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Der schwierigste Teil bestand darin, aus dem reichhaltigen Programm die sehenswerten Filme rauszusuchen und mich dann terminlich noch irgendwie auf einen Tag festzulegen. Das Zweitschwierigste war, überhaupt Karten für die jeweiligen Vorstellungen zu bekommen. Ersteres war mit etwas Arbeit, guter Organisation und viel Recherche gut zu machen, aber Letzteres wurde nahezu zum Glücksspiel. Per Internetvorbestellung konnte ich mir nur Karten für zwei der drei Filme sichern. Mit einem Fünkchen Hoffnung, noch an der Tageskasse Karten zu ergattern, ging es dann in die Hauptstadt. Schon früh versuchte ich mein Glück am Ticketschalter und konnte tatsächlich nach Karten für Trip to Asia erwerben. mehr


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