DOM 2 – Atlanta

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Da bin ich also nun, in der DOM 2. Wie ich erwartet hatte, gab es die Strafpunkte aus dem letzten Rennen und ich musste somit absteigen. Es gab neue Gesichter, insgesamt weniger Fahrer und gleich zur Einstimmung frische Temperaturen. Nur knappe 46°F / 8°C waren auf dem Atlanta Motor Speedway vorzufinden. Da hieß es diesmal etwas tiefer ins Setup einzugreifen. Dies gelang mir recht ordentlich, so dass ich im Qualifying auf Platz zwei fahren konnte. Jetzt musste ich nur noch im Warmup einen kleinen Longrun fahren, um zu schauen, ob die Motortemperaturen passen und ob sich der Reifenverschleiß in Grenzen hällt. Mit guten Gewissen ging es dann ins Rennen.
Bereits in der ersten Kurve nach Start-Ziel wurde es brenzlig. Helge H. Gravemeyer, der zu dieser Zeit Führende, fuhr direkt vor mir in Turn 1 ein und verlor dabei sein Heck. Zum Glück kam ich daran gut vorbei, ohne dabei Schaden zu nehmen. So war mein erstes Etappenziel bereits erreicht, in Führung liegend die Pace bestimmen. Ich wusste, dass hier ein zu frühes Pushen, später mit kaputten Reifen und elend langsamen Rundenzeiten bestraft wird. So ließ ich dann auch einige Runden später meinen Hintermann passieren. Nun hatte ich einen guten Windschatten, und konnte meine Reifen schonen. Es kam dann auch tatsächlich der lange Greenstint, den ich für meine Taktik brauchte. Nach gut 30, am Stück, gefahrenen Runden setzte ich mich wieder an die Spitze des Feldes und konnte mit meinen etwas frischeren Reifen einen kleinen aber entscheidenden Abstand zu meinen Verfolgern rausfahren.
Mittlerweile war das Feld bis Platz zehn von mir überrundet und es standen die Boxenstopps an. Diesmal unter grün. Nach den letzten desaströsen Stopps ging diesmal alles glatt und ich konnte meine Führung danach weiter ausbauen. Mit gut sechs Sekunden Vorsprung auf meine Verfolger konnte ich nun nach belieben die Pace bestimmen und reifenschonend das Rennen nach Hause fahren.
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Dem sollte aber wiedereinmal nicht so sein. Eigentlich ein alltägliches Überholmanöver, tausendmal gemacht, Routine…denkste. Ich habe in dem Rennen Klaas Pollert schon einige Male überrundet, aber diesmal ging es schief. Ausgangs Turn4 verliert Klaas die Kontrolle über seinen Wagen und schlingert quer über die Fahrbahn. Ich konnte nicht mehr ausweichen und rauschte mit ordentlichem Überschuss und stehenden Rädern in sein Heck und prallte zu guter Letzt auch noch mit richtig Schmackes in die Wand. Folge, Karosserie verzogen, der Motor weint und die Reifen schreien nach Gummi. Ich mag jetzt gar nicht die ganzen Dinge sagen, die mir da durch den Kopf geschossen sind, schön waren die nicht.
Nach einem längeren Notstopp an der Box haben meine Mannen das Beste gegeben und den Wagen wieder fahrtauglich gemacht. Jetzt irgendwo an Platz neun liegend musste ich noch weitere 70 Runden überstehen. Mit dem Messer zwischen den Zähen, und hätte ich gewusst was nun folgen sollte hätte ich das Messer wieder in die Tasche zurückgesteckt, kamen grauenhafte Runden auf mich zu. Zuerst konnte Christian Heuer nicht mehr ausweichen, nachdem ich Ausgangs Turn 4 ziemlich heftig in die Mauer eingeschlagen bin und von jetzt auf gleich gute 20mph weniger machte und dann schoss ich Robert Schöffmann auch noch einigen Runden später vor Turn 3 ab. Ünbegreiflich, ich weiß nicht was mich da geritten hat, Vernunft kann es nicht gewesen sein.
Mit einer Runde Rückstand auf den Führenden, demolierten Auto, deutlich gedämpfter Stimmung und dem schlechten Gewissen wieder Strafpunkte zu bekommen schaue ich mit einem weinenden Auge zurück nach Atlanta. Es hätte so viel besser laufen können. Hätte, wäre, wenn, das Alles zählt aber nicht…

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