ITFS 2012 – Machinima mal anders und das einzige AniMovie

Doch bevor es mit den Filmen weitergehen sollte, folgte zunächst ein Besuch im Metropol Kino zum Thema Machinima. Ganz grob ging es um die Verknüpfung von Computeranimation mit dem realen Puppenspiel. Dazu stellte Prof. Friedrich Kirschner eine einfache wie genial Installation mit dem Kinect von Microsoft vor. Mit dessen Hilfe wird sowohl eine Kulisse digitalisiert, als auch die Bewegung in der realen Welt auf eine Figur in der virtuellen Welt projiziert. Das Ganze findet in der Moviesandbox statt, die ebenfalls von Friedrich Kirschner entwickelt wurde. Technisch ist das noch jede Menge Luft nach oben, aber was das an Möglichkeiten der Animation ermöglicht ist schon Wahnsinn. Hier nur mal ein kleines Beispiel. Sieht nicht besonders beeindruckend aus, veranschaulicht aber die Funktionsweise ganz gut:

Nach diesem sehr informativen Machinima-Vortrag ging es weiter mit dem ersten und für mich einzigen Langfilm im diesjährigen Wettbewerb. Meine Wahl auf einem japansichen Anime aus dem Hause Production I.G die sich für Filme wie Ghost in the Shell und Jin-Roh verantwortlich zeigen.

Momo e no Tegami / A Letter to Momo
R: Hiroyuki Okiura
Japan 2011

Aus folgenden Gründen habe ich mir ausgerechnet diesen Langfilm ausgewählt. Zum einen versprachen die anderen Wettbewerbsbeiträge, bis auf Arrugas / Wrinkles vielleicht, inhaltlich als auch technisch nicht viel zu bieten. Und zum anderen interessiert mich einfach diese japanische Geisterwelt und genau dies schien Momo e no Tegami zu versprechen.
Zunächst möchte ich etwas zum technischen Aspekt sagen. Hier gab es nichts zu meckern. Was Zeichenstil Animation betrifft, spielt der Film in der obersten Liga. Zudem ist es heute eine Seltenheit geworden, handgezeichnete Trickfilme zu Gesicht zu bekommen, die fast vollständig auf den Einsatz von Computeranimation verzichten. Auch Musik und Sprecher passen sehr gut und vervollständigen so das Gesamtpaket audiovisuellen Darreichens.
Mangeln tut es allerdings zum einen an den Figuren der drei Geister, die mir rein optisch nicht so zusagen. Dafür glänzen sie aber inhaltlich im Zusammenspiel mit der Hauptfigur Momo. Vielleicht stehlen sie dadurch auch den anderen Figuren etwas die Show, nehmen ihnen den Platz zum Entfalten, und so spielt sich der Großteil der Handlung zwischen Momo und den drei Geistern ab. So wirkt Momo e no Tegami gerade an seinem Höhepunkt etwas gefühlsleer, als die drei Geister nicht mehr Mittelpunkt der Handlung sind. Und dies ist für mich auch die größte Schwäche des Films. Am Ende bleibt trotzdem ein unterhaltsamer, mit fantastischer Animation ausgestatteter Kinderfilm, dessen Potential aber auf der Handlungsebene nicht voll ausgeschöpft wurde. (6/10)

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