DOM – Martinsville
Ansich bin ich kein Freund von diesen Short Tracks. Viel zu hoch ist hier die Gefahr in einen Unfall verwickelt zu werden. Und ist es erstmal soweit gekommen, dann rutscht man ganz schnell aus der Führungsrunde heraus und fährt dem Feld nur noch hinterher. Um das zu vermeiden, baue ich mir immer enorm stabile Setups, denen ich in jeder Situation vertrauen kann und so zumindest die Gefahr eines Fahrfehlers minimiere. Desweiteren ist eine möglichst gute Startposition von großer Bedeutung. Ich habe also die meiste Zeit des Trainings mit dem Ausprobieren eines guten Qualisetups verbracht. Leider konnte ich meinen mögliche Geschwindigkeit in den zwei schnellen Runden nicht optimal umsetzen und dufte nur von Platz 13 starten. Ein Startplatz in der Top 10 wäre durchaus möglich gewesen.
Also lautete mein erstes Ziel für das Rennen das Verbleiben in der Führungsrunde. Dies gestaltet sich in Martinsville dahingehend schwierig, da im Mittelfeld durchaus recht langsame Fahrer unterwegs sind, aber die hinterherfahrenden Fahrer sehr schlecht überholen können. Doch dank zahlreicher Rennunterbrechungen kam es lange Zeit zu keinem Longrun und so bin ich immer einer Überrundung entgangen. Nach gut 160 Runden begann sich so langsam des Zeitfenster für einen Boxenstopp zu öffnen. Dabei wollte ich aber nicht zu früh an die Box, um dadurch weit nach hinten zu fallen, aber auch nicht zu spät, um bei einem eventuellen Longrun aufgeschnupft zu werden.
Ich ging dann letztlich kein Risiko ein und pittete mit der Spitzengruppe. Und da zu dem Zeitpunkt nur noch 15 Fahrer in der Leadlap waren dehnte ich meinen Boxenstopp auch gleich etwas weiter aus und ließ direkt alle Schäden am Wagen reparieren, die sich während des Rennens angesammelt hatten. Danach ging ich zwar am hinteren Ende des Feldes wieder ins Rennen, doch mein Setup war diesmal schnell genug, um wieder leicht nach vorne fahren zu können. Dies funktionierte auch ganz gut, bis ich dem in Runde 200 querstehenden Stefan Lippert nicht mehr ausweichen konnte und frontal in die Seite seines Wagens fuhr. Zwar konnte ich danach weiterfahren, doch stand ein erneuter Boxenstopp an.
Dies nutzte ich um meine Strategie etwas umzustellen. Da ich nun sowieso wieder von hinten starten musste, wechselte ich für die letzten 50 Runden nochmal alle Reifen. Ich konnte mir so einen entscheidenden Vorteil gegenüber den anderen Fahrer verschaffen. Mit frischen Reifen ging es dann recht zügig nach vorne, bis ich auf meinen Lieblingsgegner Denis Terze traf. Mit eisernen Mitteln verteidigte er seine Position. Zwar war ich eine gute halbe Sekunde schneller als er, aber an ein Überholen war nicht zu denken. Ich versuchte es an allen möglichen Stellen. Beide sind wir am absoluten Limit unterwegs gewesen. Doch nach zahlreichen schweißtreibenden Runden konnte ich mich am Kurvenausgang endlich innen neben Denis setzen und bog in der darauffolgenden Kurve vor ihm ein.
Durch dieses ganze Manöver hatte ich einiges an Boden verloren und versuchte nun schnellstmöglich nach vorne zu fahren. Durch einige Ausfälle vor mir und den damit verbundenen Gelbphasen kam ich wieder ans Feld heran. Mittlerweile fuhr ich wieder in der Top 10 und war ansich damit schon recht zufrieden. Doch diesmal hatte ich nochmal unverschämtes Glück, als in der letzten Runde sich drei Fahrzeuge aus der Spitzengruppe in die Quere kamen und sich auf der Backstraight drehten. Ich suchte mir eine gute Lücke, schlüpfte an den Wracks vorbei und überholte noch den vor mir fahrenden Stephan Peters. Als ich dann die Ziellinie erreicht hatte, fand ich mich plötzlich auf dem vierten Platz wieder. Jubelnd fuhr ich das Auto in die Garage zurück und genoss erstmal entspannt die nächsten Minuten.
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