Arcor zensiert das Internet (Update)
*** 19.10.2007 ***
Nachdem Arcor, einige Tage nach der Sperrung im September, seiner Kundschaft die schlüpfrigen Seiten wieder zugänglich gemacht hatte, kam heute eine Urteil des Landgerichts Frankfurt am Main in die Eschborner Hauptzentrale des Telekommunikationsanbieters geflattert. Demnach muss mit sofortiger Wirkung der Zugang zur Website von YouPorn gesperrt werden. Initiator der Verhandlung war die Kirchberg Logistik GmbH, die selbst auch Pornoangebote im Internet bereitstellt. Dass aber eine Sperrung nicht ohne Weiteres machbar ist, musste Arcor bereits im September feststellen. Denn durch die Filterung von IP-Adressen wurden ganz nebenbei noch etliche andere Seiten, die von der Sperrung ansich nicht betroffen sein sollten, ganz nebenbei mit unzugänglich gemacht. Auch reagierten die Betreiber der zu sperrenden Seiten mit einer simplen Änderung ihrer IP-Adressen. Im Endeffekt also ein Katz-und-Maus-Spiel, das von Arcor nicht zu gewinnen ist.
Was aber besonders nachdenklich stimmt, ist ein Satz aus der heutigen Urteilsbegründung des Bundesgerichtshofs zur Sache der Anforderungen an den Alterscheck vor dem Zugang zu Porno-Angeboten im Internet:
Die Zugangsbeschränkungen des deutschen Rechts für pornographische Inhalte im Internet würden nämlich grundsätzlich auch ausländische Angebote umfassen, die im Inland aufgerufen werden könnten.
Ist damit nun der Weg zu einem national beschränkten Internet geebnet? Und wie reagieren andere Telekommunikationsanbieter auf diese Urteile?
*** 10.09.2007 ***
Was vor einigen Tagen nur so ganz langsam durchsickerte, ist heute nun bittere Gewissheit geworden. Denn laut des Unternehmenssprechers Paul Gerlach, wird von Arcor der Zugriff teilweise auf Seiten mit pornografischen Inhalten und ohne oder unzureichender Altersverifikation gesperrt. Moralisch könnte die Sperrung der Inhalte, seitens Arcor, zwar nachvollzogen werden, aber es bleibt weiterhin bei einer Zensur einer öffentlich zugänglichen Quelle.
Einen fahlen Beigeschmack bekommt das Ganze noch zusätzlich durch die Begründung der Arcor Konzernleitung. Denn die Sperrung erfolgte aufgrund einer Aufforderung eines deutschen Anbieters von Erotik-Videos im Internet. Jetzt hat aber auch Arcor entsprechende Angebote im Internet. Es würde also nicht verwundern, wenn durch die Sperrung nicht etwa deutsche Gesetze eingehalten, oder dem Arcor-Kunden sittenwidriges Material vorenthalten werden soll, sondern der lästigen Konkurrenz einfach vom deutschen Markt auszuschließen.
Mit Spannung erwarte ich die weitere Vorgehensweise von Arcor und ob die anderen großen Internetprovider auf den gleichen Zug aufspringen und anfangen Inhalte im Internet, ohne rechtliche Grundlage, zu zensieren.
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