Berlinale 2018 – Dokumentation und Abstecher ins London der 50er

Durch den Wegfall eines Films und der dadurch resultierenden Umplanung heute eine eher kurzer Ausflug auf die Berlinale, mit nur einem Beitrag. Dafür ging es dann am Abend zu einem Leckerbissen, abseits des roten Teppichs, in einen Berlinale würdigen Film.

Ex Pajé | Ex Shaman
R: Luiz Bolognesi
Brasilien 2018

In diesem Dokumentarfilm geht es tief in den Dschungel des Amazonas. Seit den 60er Jahren des letzten Jahrhunderts sind die indigenen Paiter Suruí im Kontakt mit der westlichen Welt. Sehr eindringlich erzählt der Film von den heutigen Lebensumständen. Mit langen Einstellungen und intimen Bildern taucht man schnell in die dortige Welt ein und war von Anfang bis Ende gefangen davon. Die Nähe zu den Protagonisten schafft Luiz Bolognesi durch einen Trick, denn viele Szenen sind nachgestellt, wirken aber dennoch authentisch. Was auch der in Berlin anwesende Shamane nochmals ausdrücklich erwähnte. Jedenfalls blieb ich am Ende nachdenklich zurück und es bleibt die Frage, wie diese schützenswerte Kultur gesichert und die Seele der indigenen Völker bewahrt werden kann. (8/10)

Phantom Thread
R: Paul Thomas Anderson
USA / Großbritannien 2017

Mein letzter Paul Thomas Anderson Film ist nun auch schon wieder eine Weile her. Und wo ich schon in der Vergangenheit nicht enttäuscht wurde, so ist dies bei seinem neuesten Film auch nicht anders. Trotz der Länge von über zwei Stunden, wurde ich ausgezeichnet unterhalten. Ich habe das Korn des analogen 35mm Filmmaterials gemocht, den Look der Panavision Optiken, den klassischen angehauchten Score von Jonny Greenwood und das Ensemble aus Daniel Day-Lewis, Lesley Manville und Vicky Krieps. Zudem die natürlich ausgeleuchteten tollen Kulissen des Englands der 50er Jahre. Und dann sind da noch die ganzen kleinen Details in den Bildern, in die man am liebsten versinken möchte.
Und auch wenn mich die Umgebung des Modemachers nicht sonderlich reizte, so reizte mich dann doch sehr die Story, die ihren Höhepunkt in einer unfassbaren Szene zwischen Daniel Day-Lewis und Vicky Krieps fand. Eine wirklich bizarre Liebesgeschichte zwischen den beiden, die einen oft ungläubig dreinblicken lässt. Aber genau das war das Salz in der Suppe und auch das Besondere an diesem Film, der in Sachen Liebe, bis an die Grenzen das Möglichen zu gehen scheint. (8/10)

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