Lange Nacht der Wissenschaft

wissenschaft_0805_017Beim dritten Anlauf hatte es dann endlich mal geklappt. In den vergangen zwei Jahren konnte ich die langen Nächte der Wissenschaft nicht wahrnehmen, obwohl mich diese schon seit der ersten Veranstaltung äußerst gereizt hatten. Am 31. Mai, einem sommerlich warmen Abend, sollte es dann nun soweit sein. Tagsüber hatte ich schon den recht gut gefüllten Prospekt nach interessanten Veranstaltungen durchblättert und startete nach einer geschmackvollen Stärkung vom Grill in die Nacht.

Die erste Station war im Wissenschaftshafen. Dort angelangt waren auch schon jede Menge Leute unterwegs und strömten in die verschiedensten Unternehmen und Institute. Ich verschaffte mir zunächst einen kleinen Überblick und lubschte schonmal ins Virtual Development and Training Centre (VDTC) des Fraunhofer-Instituts Fabrikbetrieb und -Automatisierung (IFF). Erwartungsgemäß war es dort gerammelt voll und so trat ich mit dem Prospekt der Langen Nacht der Wissenschaft in Papierform in der Hand den Weg in Richtung Unigelände an. Im Haus 16 erwartete mich nämlich ein kleiner Vortrag zur Einstimmung. Paradoxe Relativitätstheorie lautete der Titel der einstündigen Veranstaltung. Spaßig und leicht verständlich wurde einem die Relativitätstheorie näher gebracht. Und am Ende hatte ich zumindest irgendwie den Eindruck etwas besser dieses äußerst komplexe Thema verstanden zu haben.

wissenschaft_0805_002Zurück im Wissenschaftshafen schaute ich nochmal beim Frauenhofer vorbei. Doch die Schlange an Menschen war nicht weniger geworden und auch ein Schild neben der Schlange sagte was von einer Stunde Wartezeit. Also drehte ich erstmal weiter meine Runde und landete im Kabinett der Künste. Auf vier Etagen hatten sich hier junge Künstler an Raumgestaltungen versucht. Manche hatten den Charme einer leicht aufgeräumten Besenkammer. Andere hingegen waren durchaus mit einem guten Händchen eingerichtet. Besonders viel hier dir komplett in Rot gehaltene Raum auf. Auf dem Dachgeschoss hatten es sich ein paar Mädels in einem Raum wie aus einem Michel Gondry Film gemütlich gemacht und im Keller betrat ich den in grellem UV-Licht getauchten Waschraum. Alles in allem eine teils sehr schräge Erfahrung.

Weiter ging es dann zum ifak, das Institut für Automation und Kommunikation Magdeburg. Dabei lief ich dann noch unserem Oberbürgermeister Lutz Trümper über den Weg, der, umzingelt von Fotografen und Schaulustigen, einen Rundgang durch die Nacht der Wissenschaft machte. Anschließend wollte ich ansich noch ein paar Workshops im digital media point machen, die aber ausgefallen waren. Stattdessen krallte ich mir einen der Mitarbeiter und löcherte ihn ein wenig in Sachen Colormanagement. Wieder draußen an der Luft lugte ich nochmal ins Haus vom Frauenhofer Institut. Die Schlange zum Virtual Development and Training Centre war noch immer laaaang und so schaute ich erstmal ein wenig den Robotern zu, die sich da über den glatten Fließenboden robbten.

wissenschaft_0805_011Da die Zeit nun immer weiter fortschritt und bereits ein Ende der Nacht in Sicht war machte ich mich auf den Weg zur Uniklinik an der Leipziger Straße. Zuerst wollte ich mal einen Blick in die Katakomben des ZENITs werfen. Doch auf Nachfrage bekam ich die enttäuschende Antwort, dass die letzte Führung bereits um 22 Uhr stattgefunden hatte. Nach einem kurzen Streifzug durch das Gebäude ging ich dann mit leicht gedämpfter Stimmung zum Leibnizinstitut und dessen 7 Tesla-Tomographen. Dort bekam ich dann die Gelegenheit mal den aus einem Supraleiter bestehenden Elektromagneten aus der Nähe zu betrachten. Extrem beeindruckend waren eigentlich die Daten dieser ganzen Maschine. Der Strom in dem Magneten bedarf keiner Auffrischung, da durch die supraleitenden Eigenschaften der Strom quasi ohne Widerstand im Magneten seine Runden dreht. Damit dies auch funktioniert muss der komplette Aufbau mit flüssigen Helium gekühlt werden. Und genau dies macht dann auch den Unterhalt so extrem teuer. Zudem sind im Zentrum des 7 Tesla-Tomographen die magnetischen Kräfte so stark, dass eine Büroklammer auf Schallgeschwindigkeit beschleunigen und erheblichen Schaden an Mensch und Gerät anrichten würde. Deshalb wurden alle Beteiligten auch vorher gründlichst auf metallischem Gegenstände gefilzt.

Zu guter Letzt wollte ich noch beim Institut für Biologie vorbeischauen. Doch dieses hatte aus Sicherheitstechnischen Gründen geschlossen, was auch immer dies heißen möge. Ich fuhr also nochmal kurz zurück zum Wissenschaftshafen und hoffte auf eine letzte leere Führung durch das Frauenhofer Institut. Leider verpasste ich diese um 10 Minuten. So genoss ich noch ein wenig die Stimmung am Wissenschaftshafen und kehrte dannn der Langen Nacht der Wissenschaft den Rücken.

Insgesamt erfüllten sich meine Hoffnungen an diese Veranstaltung nicht ganz. Konnte ich doch einige Sachen nicht wahrnehmen, sei es aus zeitlichen oder organisatorischen Grunden oder einfach aus Überfüllung heraus. So reichte die Zeit nicht für einen Besuch in der Lukasklause, im Jahrtausendturm oder an der Fachhochschuke Magdeburg-Stendal. Und mein großes Interesse am Virtual Development and Training Centre (VDTC) des Fraunhofer-Instituts konnte ebenfalls noch nicht gestillt werden. So hoffe ich auf eine erneute Auflage im nächsten Jahr und veruche dort wieder dabei zu sein.

Bilder von der langen Nacht (flickr)
Video von Robotern des Frauenhofer Instituts (flickr)

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