GNOS – Indianapolis
Das erste Rennen nach der Sommerpause und dann gleich auf einer so traditionsreichen Rennstrecke. Die größte Schwierigkeit bestand heute aber für mich im Finden eines soliden Setups. So ging zu Beginn des Practice gar nichts. Erst nach einigem Schrauben konnte ich den Speed mit der Spitze mitgehen. Als das Rennsetup soweit stand, drehte ich noch einige Runden mit dem Qualisetup. Ich war damit äußerst zufrieden und fuhr bis zum Qualifying noch wenige Runden zum Eingewöhnen. Im Qualifying selbst gelang mir die erste Runde nicht optimal. Glücklicherweise hielt der Motor bis zum Ende der zweiten Runden und so stellte ich meine Wagen auf die fünfte Startposition.
Im Rennen schlug mir dann schon in Turn 1 das erste Mal das Herz bis zum Hals. Unmittelbar vor mir drehten sich Mike Müller und Marvin Aulmann. Mit viel Glück konnte ich noch auf den Grünstreifen ausweichen, kämpfte danach aber heftig, um nicht den Wagen zu verlieren. Nach einigen Drehern am Lenkrad und wildem Getrete auf den Pedalen konnte ich aber, ohne einen Kratzer, mein noch junges Rennen fortsetzen. So rutschte ich schonmal bis auf Platz drei vor. Kurz wurde das Rennen nochmal nach dem Restart unterbrochen, die im hinteren Fahrerfeld wohl ein erneuter Unfall die Marshalls zum Schwenken der Gelben Flagge nötigte. Danach konnte es aber richtig losgehen.
Schon kurze Zeit später konnte ich, den vor mir fahrenden, Sönke Gravemeyer überholen, der anscheinend mit der falschen Getriebeübersetzung unterwegs war und so auf den Geraden nicht mithalten konnte. Nun hängte ich mich ans Heck von Gabriel Stöhr. Eine ganze zeit lang fuhr ich ihm hinterher. Probleme zu folgen hatte ich nicht und wollte so etwas die Reifen schonen. Nach der 30. Runde versuchte ich dann doch vorbeizugehen und mal einen Ausreißversuch zu starten. Ich konnte mich zwar nach dem Überholvorgang etwas absetzen, dies war aber nur in den falschen Einstellungen von Stöhrs Setup begründet, der zu viel Tape auf den Kühlergrill hatte und so in meinem Windschatten schnell seinen Motor überhitzte. Dazu kam ein enormer Reifenverschleiß bei mir. Als noch gut 15 Runden mit den Resten im Benzintanken zu fahren waren, kamen von hinten bereits die Verfolger Bayer und Franke angestürmt. Diese schienen bedeutend besser mit ihren Reifen haushalten zu können. Nachdem dann der Tank fast leer war, ging ich als Vierter unter Grün an die Box.
Meine Boxencrew leistete ganze Arbeit und fertigte mich schnell ab. Danach fuhr ich, im Windschatten von Florian Kirchhofer, an die beiden Führenden Matthias Bayer und Gabriel Stöhr heran. Jetzt sollten die besseren Reifen über Sieg oder Niederlage entscheiden. Aus dem vorangegangenen Stint wusste ich, dass Matthias der schnellste aus der Gruppe war. Ich beschloss also an den Beiden vor mir vorbei ans Heck von Bayer zu fahren. Einige Runden danach musste Florian Kirchhofer abreißen lassen. Wenig später auch Gabriel Stöhr, da er, wie gesagt, zu viel Tape auf seinen Kühlergrill hatte und so mit einem heißlaufenden Motor zu kämpfen hatte. Und just in diesem Moment ging auch der Motor von Stöhrs Teamkollegen Denis Terze hoch. Mit qualmendem Auto fuhr er in die Box und musste so das Rennen beenden. Danach waren nur noch ich und Matthias Bayer an der Spitze.
Ich wollte nun versuchen möglichst lang in seinem Windschatten zu bleiben, um meine Reifen soweit wie möglich zu schonen. Dennoch fuhr ich bis zehn Runden vor Schluss meinen rechter Vorderreifen fast komplett runter. Meine Anzeigen leuchteten schon rot auf und ich versuchte nun nur noch, mit allen vier Reifen, bis ins Ziel zu kommen und auf einen eventuellen Reifenplatzer von Matthias Bayer zu spekulieren. Dies sollte aber nicht mehr eintreten, denn zwei Runden vor Schluss gab es die letzte Gelbphase für heute. Danach rollte der Rest des Feldes unter Gelb ins Ziel. Trotz anfänglicher Schwierigkeiten bin ich sehr zufrieden mit dem Ergebnis. Seit langer Zeit war mal wieder ein Boxenstopp unter Grün zu absolvieren und fast das komplette Rennen über hatte ich schöne Zweikämpfe mit den anderen Fahrern. Von mir aus kann es so weitergehen, sowohl was die Gelbphasen, als auch was die Platzierung betrifft.
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