GNOS – Bristol
Recht unvorbereitet ging es in den Nudeltopf in Bristol. Kurz vorher hatte meine Crew noch ein Setup eines Mitbewerbers erhalten und ich konnte so zumindest halbwegs sicher meine ersten Runden drehen. Irgendwann kam dann auch so langsam die Geschwindigkeit und am Ende konnte ich mich gut im vorderen Mittelfeld behaupten. Das Qualifying lief nicht ganz so gut. Nur ein neunter Startplatz sollte für mich nach den zwei nicht ganz so schnellen Runden rausspringen. Dennoch gut gelaunt ging es dann nach einem kurzen Warmup in die Startaufstellung.
Zu Beginn kämpften noch viele Fahrer mit ihren Autos. Die Gelegenheit nutze ich und machte auf der Strecke ein paar Plätze gut. Leider durchbrachen direkt am Anfang des Rennens einige Gebphasen einen aufkommenden Rhythmus beim Fahren. Bei einer der Rennunterbrechungen begann ich eine etwas andere Pitstrategie als der Rest des Feldes. Dadurch war ich nach dem Stopp zwar einige Plätze nach hinten gerutscht, konnte aber nach dem Restart recht schnell wieder nach vorne fahren.
Irgendwann lief ich dann auf Matthias Bayer auf. Zwar war er deutlich langsamer als ich, dennoch gab es kein Weg an ihm vorbei. In Runde 96 lief dann die Gruppe vor mir auf einige überrundete Fahrzeuge auf. Und obwohl ich schon zahlreiche Runden hinter Matthias gefahren war und keine Probleme mit seinem Bremspunkten hatte, fuhr ich eine Runde später vor Turn 1 dennoch auf sein Heck. Im Rennen war mir diese Situation völlig unverständlich und selbst nach Sichtung der Aufzeichnung konnte ich keinen wirklichen Fehler, weder bei mir noch bei Matthias, ausmachen. Aber trotzdem war in dieser Runde irgendetwas anders gewesen als sonst.
Aber zurück zum Rennen. Durch meine veränderte Boxenstrategie blieb ich bei der Gelbphase nun draußen und rutschte so bis auf Platz zwei vor. Direkt hinter dem führenden Florian Kirchhofer ging es wieder ins Rennen. Doch schon wenige Runden später gab es wegen eines Unfalls die nächste Rennunterbrechung. Beim Verzögern nach Turn 4 passierte mir dann ein Missgeschick. Um den Wracks auszuweichen bog ich leicht nach links ab und bremste, dabei kam das Heck herum und ich rutschte frontal in die Mauer. Zu allem Überfluss war die Strecke hinter mir durch Peter Gess blockiert, der, genau wie ich, auch rückwärts zurücksetzen wollte und wir uns dadurch gegenseitig in die Quere kamen. Ich musste also das komplette Feld passieren lassen bevor ich mein Fahrzeug wenden und wieder auf die Strecke bewegen konnte. Nach den nötigen Boxenstopps befand ich mich auf Platz 12.
Trotz leichten Beschädigungen an der Karosserie und am Motor ging es recht zügig an die Spitzengruppe des Feldes heran. Ein paar Gelbphasen und Boxenstopps später befand ich mich 70 Runden vor Schluss auf Platz 6. Vor mir Gabriel Stöhr und hinter mir Andreas Kröger. Zwischen beiden Kontrahenten konnte ich meine Position gut verteidigen und wollte so nur noch das Rennen nach Hause fahren. Dies gelang mir auch ohne weitere Zwischenfälle. Wenig später erbte ich durch einen langsamen Conrad Wegener den fünften Platz und konnte 20 Runden vor Schluss sogar noch den vor mir fahrenden Denis Terze angreifen. Doch bis zum Ziel, nach insgesamt 250 Rennrunden, bot sich keine Möglichkeit mehr zum Überholen. So belegte ich am Ende den fünften Platz. Nun warte ich nur noch auf die Entscheidung der Reko zu der Rennsituation zwischen mir und Matthias Bayer.
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