DOM – Michigan

        
Was für ein schwieriger Abend. Das Rennen in Michigan wollte ich mir nicht entgehen lassen, aber parallel lief auch noch das Viertelfinale Deutschland – Portugal der Fußball-EM. Am Ende fiel dann die Entscheidung doch auf das DOM-Rennen. Das Wetter spielte gut mit und bei den knapp 70°F und bewölktem Himmel waren schon bald schnelle Runden möglich. Auch für das Qualifying war schnell ein passendes Setup gefunden und verfehlte nur knapp die Pole-Position. Entspannt konnte ich also ins 120 Runden lange Rennen starten.

Nach der ersten Gelbphase, kurz nach dem Start, konnte das Rennen richtig losgehen. Ich versuchte von Beginn an am BRD Doppelgespann Hackmann und Wilke dran zu bleiben und konnte dies auch knappe 30 Runden durchhalten. Danach musste ich leicht abreißen lassen und fiel pro Runde knappe 2-3 Zehntel zurück. Dennoch konnte ich den Vorsprung zu meinen Verfolgern weiterhin auf ungefähr 5 Sekunden stabil halten. Um Runde 50 herum standen dann die Boxenstopps unter Grün an. Die Einfahrt, der Stopp und die Ausfahrt klappten optimal und ich kam als Dritter wieder zurück auf die Strecke.

Gerade als ich mich auf einen weiteren Longrun einrichtete, gab es die nächste Gelbphase. Neben dem Führungsduo Hackmann, Wilke und einigen Fahrern hinter mir ging auch ich zum erneuten Service an die Box. Danach kam ich zwar hinter der Top 10 wieder auf die Strecke, verließ mich aber auf meine Schnelligkeit. Dies konnte ich aber leider nicht umsetzen, da beim Restart ausgangs Turn 2 mich ein heftiger Massenunfall in die Mauer und zu einer Vollbremsung zwang. Nach einem erneuten Boxenstopp startete ich den zweiten Versuch. Diesmal kam ich im Getümmel ausgangs Turn 2 zu weit nach außen und touchierte die Mauer. Danach fehlte mir einiges an Top Speed auf der Geraden. Dadurch konnte ich mich nicht schnell genug nach vorne arbeiten und hing dann wenig später hinter Wolfgang Kogler. Als dann wenig später Wolfgang in Turn 2 leicht nach innen zog, wollte ich die Gelegenheit nutzen und mich außen auf der Gegengerade neben Wolfgang zu setzen. Doch dazu sollte es nicht mehr kommen. Beim Kurvenausgang zog dann Wolfgang plötzlich nach außen – evtl. durch Schlupf auf der Hinterachse bedingt – und ich konnte ihm nicht mehr ausweichen. Nach dem Zusammenstoß drehte ich mich mit Stefan Lippert zusammen quer über die Fahrbahn. Anschließend war dann nochmal ein Pflichtboxenstopp nötig.

Glücklicherweise bekam ich bei dem Unfall nicht so viel ab und konnte noch halbwegs zügig meine Fahrt fortsetzen. Doch wieder geriet ich bei einem Überholmanöver mit Wolfgang Kogler zusammen. In Runde 89, auf Platz 12 liegend, begann ich die Gruppe um Kogler, Brandt und Schultze anzugreifen. Als erster stand Wolfgang auf meiner Liste. Zunächst ging ich auf der Frontstretch an ihm vorbei, kam aber schlecht aus Turn 2 heraus. Danach setzte sich Wolfgang auf der Backstraight wieder innen neben mich. Allerdings kam er dabei in Turn 3 weit nach oben und berührte mich dabei. Ich schoss in Richtung Mauer, schlug ein, drehte mich und versuchte humpelnden Fußes die Boxengasse zu erreichen. Gelb wurde dabei nicht ausgelöst und so verlor ich weitere zwei Runden auf den Führenden Hackmann. Die letzten 30 Runden schleppte ich mich dann nur noch ins Ziel und beendete auf einem enttäuschenden 16. Platz das Rennen. Bis zur Rennhälfte lief es für mich sehr gut und eine Top 5 Platzierung wäre locker möglich gewesen. So wurde es nach der 60. Runde schlimmer und schlimmer. Schade. Zumindest lief es für die deutsche Nationalmannschafft besser – 3:2 gegen Portugal, das Halbfinale kann kommen.

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