GNOS – Watkins Glen
Kaum war die Sommerpause der VR eingeleitet, da war sie auch schon wieder vorbei. Zumindest verflog für mich die rennfreie Zeit wie im Fluge. Dies mag nicht zuletzt am tollen Sommerwetter gelegen haben. Und obwohl es draußen, selbst in der Nacht, noch wohlig warm ist, schnappte ich mir erneut das Lenkrad, um in der GNOS eine meiner Lieblingsstrecken zu meistern – Watkins Glen. Ich bin quasi mit der Strecke groß geworden. Virtuell wurden alle möglichen Autos von mir dort bewegt und bis jetzt konnte ich dort immer recht gut punkten. Meine heutigen Zeiten im Practice sagten aber etwas völlig anderes. Nach knapp 30 Minuten der Eingewöhnung lag ich nur im Mittelfeld. Eine schnelle Qualirunde später sah dies aber ganz anders aus. Nur knapp musste ich die Pole an Jannis Koopmann abgeben, der schon seit Beginn an einen guten Eindruck machte. Mit Abstand Schnellster des Trainings, George Kuyumji, startete glücklicherweise von ganz hinten. So konnte ich doch noch recht entspannt ins Rennen starten.
Die ersten Runden wollte ich nur überleben. Bot doch die erste Kurve das größte Potenzial eines Abschusses und damit gute Chancen auf ein mögliches Ausscheiden. Leider gab es schon direkt zu Beginn einige Gelbphasen, bei denen ich aber nach den anschließenden Restarts Jannis Fahrlinie gut studieren konnte. Und so schnappte ich mir ihn dann auch nach Turn 1, nachdem er schlecht und ich besonders gut dort rauskam. So folgten die ersten Führungsrunden für mich. Jannis konnte ich aber nicht direkt abschütteln und ein paar Runden später bremste Jannis vor Turn 1 ein klein wenig später und traf mich daraufhin am Heck. Vielleicht hätte ich den Zusammenstoß verhindern können, aber ich sah Jannis zu spät im Rückspiegel. Zwar machte ich noch kurz die Lenkung auf, doch dies reichte nicht mehr aus. Schaden erlitt ich durch den Zusammenstoß nicht, verlor so aber einen Platz.
Während einige Fahrer an die Box fuhren, blieb ich, zusammen mit dem Großteil des Fahrerfeldes, draußen. Beim Restart konnte ich mich aber direkt wieder an die Spitze setzen, als ich den führenden Rene Sowada vor Turn 1 ausbremste. Leider berührte er mich dabei hiten am Heck, als er ebenfalls in die Kurve einbiegen wollte. Daraus resultierte allerdings keine Gelbphase. Weitere Führungsrunden sammelten sich auf meinem Konto an. Nach Rennhälfte machte ich mich langsam für den anstehenden Boxenstopp fertig. Passenderweise gab es auch wieder Gelb und ich konnte Benzin nachtanken und frische Reifen aufziehen lassen. Anschließend kam ich auf Platz 4 liegend zurück auf die Strecke. Riesen Dusel hatte ich beim anschließenden Restart, als Thorsten Schulz, beim Anbremsen von Turn 1, von hinten angeflogen kam und den unmittelbar vor mir fahrenden Matthias Bayer abschoss. Somit rutschte ich auf Platz 3 vor.
In den folgenden Runden schnappte ich mir in den Esses zuerst Andreas Kröger und legte mir dann Jannis Koppmann zurecht, der erneut das Feld anführte. Da Jannis mit schlechteren Reifen unterwegs war und es noch gute 15 Runden zu fahren waren, fuhr ich auf Zeit und schonte meine Reifen. Jannis konnte ich zwar nicht überholen oder in einen Fahrfehler zwingen, doch dieses Problem erledigte sich von selbst, als er kurz darauf in die Box zum Reifenwechsel fuhr. Nun konnte ich fast schon gemütlich vorne wegfahren. Die einzig starken Fahrer, George Kuyumji und Jannis Koopmann, fuhren nicht bzw, weit hinten mit. So bestritt ich die letzten sieben Runden recht taktisch.
Spannend wurde es für mich nochmal zwei Runden vor Schluss. Jannis Koopmann konnte sich mit frischen Reifen schnell wieder nach vorne kämpfen und hatte nur noch knappe zwei Sekunden Rückstand. Mit Beginn der letzten Runde hing mir Jannis mit einer Sekunde Abstand im Nacken. Doch Jannis verlor in der Schikane seinen Wagen und rutschte in die Mauer. Damit verpasste er eine mögliche Chance auf den Sieg und überließ mir das freudige Erlebnis. Nach 45 Runden fuhr ich meinen ersten GNOS-Sieg in dieser Saison ein. Damit sind zumindest meine beiden gesteckten Ziele, jeweils einen Sieg in der DOM und GNOS einzufahren, erreicht und ich blicke nun langsam aber sicher auf die Gesamtwertung.
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