DOM – California
Nachdem am Dienstag das Rennen in der GNOS, auf gleicher Strecke, recht erfolgreich ausging, blickte ich recht zuversichtlich auf diese Veranstaltung. Die einzige Hürde bestand nur noch darin, ein für das leicht abweichende Wetter – 76°F bei bewölktem Himmel und einer leichten Brise – passendes Setup zu finden. Recht schnell hatte ich auch ein solides Setup beisammen und testete nochmal eine Longrun. Als dieser erfolgreich abgeschlossen war, bereitete ich mich auf das Qualifying vor. Und was soll ich sagen, eine völlig überraschende Platzierung nach meinen zwei gefahrenen Runden. Ich ging als Dritter, direkt hinter Volker Hackmann und Torsten Ebrius an den Start. Somit also fast in erster Reihe. Ein noch recht ungewohntes Gefühl für mich, in der DOM soweit vorne zu starten.
Bereits in der ersten Kurve konnte ich an Torsten vorbeigehen und klemmte mich ans Heck von Volker. Dies lief alles sehr rund. Hinter uns beiden tat sich eine kleine Lücke auf und ich konnte noch ganz gut Anschluss halten. Ansich hätte von mir aus das Rennen unter Grün zu Ende gehen können, aber dem war leider nicht so. Es folgten die obligatorischen Gelbphasen. Durch eine abweichende Boxenstrategie spülte es mich auch kurzzeitig ins Mittelfeld. Da viel ein Überholen recht schwierig. Ansich hatte ich ein schnelles Setup, aber wie schon am Dienstag, fehlte es mir auf den Geraden irgendwie an Vortrieb. Ich hatte mich wohl wieder etwas an der Übersetzung vertan und und musste damit jetzt Wohl oder Übel für den Rest des Rennens auskommen. So hatte ich zwischendurch auch fast einen Beinahe-Unforced. Allerdings konnte ich diesen abfangen und weiterfahren.
In Runde 45 der erste einschneidende Zwischenfall für mich. Unmittelbar vor mir berühren sich zwei Wagen, einer davon Conrad Wegener, drehen sich quer über die Strecke und ich schlüpfe irgendwie zwischen beiden Fahrzeugen hindurch. Zwar drehe ich mich danach ebenfalls, schlage aber nirgendwo an und kann danach an die Box, um frische Reifen aufziehen zu lassen. Ich schwirrte nun in der Top 20 herum und arbeitete mich wieder so langsam nach vorne. Durch die unterschiedlichen Boxenstrategien fand ich mich dann, nach einigen Runden und Gelbphasen, in der Top 5 wieder. Beim Restart um Runde 80 herum, ging es weiter nach vorne und ich verfolgte nun den Führenden Martin Thiemt. Obwohl er mit schlechteren Reifen unterwegs war und ich ansich die schnellere Grundgeschwindigkeit hatte, kam ich trotzdem nicht an ihm vorbei und ich machte es mir erstmal hinten ihm gemütlich.
Dies ging so weiter bis zur nächsten Gelbphase. Beim Boxenstopp wurde meine Crew am schnellsten fertig und so fuhr ich als Führender auf die Strecke. Ein tolles Gefühl, hatte ich schon lang nicht mehr. Mir war allerdings auch gleich klar, dass ich diese Position nicht lange werde halten können. Und nach einem erneuten Restart kam auch schon Martin Thiemt mit großen Schritten angebraust. Mit neuen Reifen ging er ratzfatz an mir vorbei. Ihm folgten auch Gabriel Stöhr und Torsten Eberius. Wenige Runden später dann der für mich entscheidende Vorfall. Gabriel und Torsten berühren sich ausgangs T2. Für mich war ein Ausweichen nicht mehr möglich und ich kollidierte mit Torsten auf der Backstraight. Uns beide drehte es quer über die Stecke. Torsten hatte das Pech und wurde noch von nachfolgenden Fahrzeugen erfasst und musste danach aufgeben. Ich hatte da noch mehr Glück und konnte zumindest weiterfahren.
Bei noch knapp 20 zu fahrenden Runden ging ich beim Boxenstopp auf Risiko und ließ etwas mehr Tape vor den Kühler kleben und hoffte so, zumindest noch einige Plätze gut machen zu können. Nach der längeren Reparatur ging ich als 18. zurück auf die Strecke. Ich begann nun meine Aufholjagd. Zuerst ging es vorbei an einigen langsameren Autos. Danach war Roland Hamela vor mir, der aber auch recht langsam unterwegs war. Ihn schnappte ich mir wenige Runden später. Die Temperaturwarnleuchte fing jetzt immer öfter an zu leuchten. Vor mir die nächste Gruppe, bestehend aus den Verunfallten Bernhard Riedler und Volker Hackmann. Auch Claudio Ferrera schien langsam unterwegs zu sein. Noch sechs Runden zu fahren. Ich bin bis auf eine Sekunde herangekommen. Aber bereits eine Runde später musste ich aufgeben. Denn in der Spitzengruppe hatte Martin Thiemt, der lange Zeit führte, einen Warp und löste dadurch einen Unfall aus. Ich konnte den trudelnden Wracks noch ausweichen, musste mich dann aber mit einem 13. Platz zufriedengeben, da das Rennen unter Gelb zu Ende ging.
Ohne den Unfall mit Torsten Eberius wäre sicher mehr drin gewesen. Aber ich bin dennoch recht zufrieden, nach den ganzen Ereignissen heute straffrei ins Ziel gekommen zu sein und auch noch einige wichtige Pünktchen mitgenommen zu haben.
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